Veitsbronn

Veitsbronn im Landkreis Fürth

Autor: Johann Feder

Unmittelbar am westlichen Rand des Städtedreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen liegt die Gemeinde Veitsbronn mit den Ortsteilen Siegelsdorf, Kagenhof, Retzelfembach, Kreppendorf und Bernbach und insgesamt 6.200 Einwohnern. Die Bürger/innen schätzen die ländliche Umgebung als Wohnort und Erholungsgebiet und sie nutzen die Nähe zu den Städten zum Einkaufen, Arbeiten und Studieren. Ein besonderes Einkaufszentrum bieten die Sportartikelhersteller „Puma“ und „adidas“ im benachbarten Herzogenaurach (10 km nördlich).

Der Ort Veitsbronn selbst bietet neben Grund- und Hauptschule vielerlei kulturelle Einrichtungen wie z.B. eine gut ausgestattete Bücherei und die Volkshochschule mit seinen vielfältigen Veranstaltungen. Das Brauchtum wird vom Haufrauenbund, von einer Volkstanzgruppe und den „Kärwaburschen“ gepflegt. Die Kirchweihfeste in verschiedenen Ortsteilen sind Höhepunkte mit fränkischen Spezialitäten: Bier, Klöße und Braten, Bratwürste usw. Eine besondere Attraktion Veitsbronns ist das 1993 renovierte Veitsbad, ein beheiztes Freibad mit zwei großen Edelstahlbecken (50 m lang) und einem Planschbecken für Kleinkinder. Besonders beliebt bei den Sonnenanbetern ist die große, leicht nach Süden geneigte Liegewiese im Tuchenbachtal. Spielplätze, eine Skaterbahn, das Jugendtreff und die vielfältigen Möglichkeiten des ASV-Sportgeländes am Hamesbuck bieten eine breite Palette für die Freizeitgestaltung für Jung und Alt. Dazu gehören auch die Einrichtungen des Schützen- und des Tischtennisvereins. Ein reiches musikalisches Leben wird in zwei Gesangvereinen, einer Blaskapelle und in zwei Posaunenchören gepflegt.

  • Veitsbronn Kirche
  • Veitsbronn
  • Veitsquelle

Für die Gründung des Ortes um 1000 n.Chr. waren sicher eine Furt durch den Fluss, die Zenn, und die vielen Quellen an den sanften Hängen entscheidend. Noch im Mittelalter führte die wichtige Handelsstraße von Nürnberg nach Frankfurt durch Veitsbronn. Seit 1896 verbindet die Eisenbahnhauptstrecke Nürnberg-Würzburg unseren Ort mit den Nachbarstätten und bietet eine gute Verkehrsverbindung für alle Bahnreisenden. Der Bahnhof heißt allerdings „Siegelsdorf“ – weil in diesem Ortsteil die Haltestelle auch für Eilzüge liegt. Natürlich nützen viele Pendler auch das Auto um auf den gut ausgebauten Straßen die Städte zu erreichen.

Interessant sind für Erholungssuchende die Rad- und Fußwege. Abseits der Straßen erreicht man mit dem Fahrrad entlang der Flusstäler das 20 km entfernte Zentrum von Nürnberg in etwa 1 Stunde. In entgegen gesetzter Richtung – also nach Westen - führt das gut ausgebaute Radwegnetz zB. auch als Tagestour in das 60 km entfernte, mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber. Für Wanderer führen Spazierwege im Zenntal und in Nord-Süd-Richtung verläuft der Main-Donau-Weg (Rangau-Linie).

In Veitsbronn gibt es neben der Hauptschule eine moderne katholische Kirche und auf dem Berg über dem Ort von weiten sichtbar das evangelische Gotteshaus. Diese Kirche ist mit dem modernen Kürzel www zu charakterisieren. Sie ist Wahrzeichen, Wehrkirche und Wallfahrtsort!
Am Kirchberg, an dessen Fuß die Veitsquelle einem Wunderarzt das Heilwasser gegen Augenleiden und zur Heilung von Viehkrankheiten geliefert haben soll und die heute noch in den Sommermonaten sprudelt, führen 107 Stufen zur gotischen Kirche hinauf, dem von Ferne sichtbaren Wahrzeichen Veitsbronns.

Eine fast vollständig vorhandene Wehrmauer mit offenem Umgang und Schießscharten und kleine Fenster in dem festungsartigen Gebäude sind Kennzeichen der Wehrkirche, die während der Plünderungen durch die streitenden Horten der Burggrafen von Nürnberg und den Markgrafen von Ansbach (um 1450) Schutz für die bedrohten Menschen und das Vieh boten.

Die katholischen Christen aus Herzogenaurach (dort wo die Mutterkirche unserer Kirche steht) ziehen auch heute noch als Wallfahrer zur (seit der Reformation 1530) evangelischen Kirche von Veitsbronn. Sie beten immer an Christi Himmelfahrt vor dem Marienaltar, einer typisch fränkischen Darstellung der Madonna im Strahlenkranz. Dieses Werk stammt aus der Schule Wohlgemuts, dem Lehrer des bekannten Nürnberger Künstlers Albrecht Dürer.

Die evangelische Kirche ist ein wahres Schatzkästlein gotischer Kunst. Vier mittelalterliche Altäre aus Nürnberger Werkstätten (um 1500 geschaffen) sind auch an Werktagen von der Taufkapelle aus im Kirchenschiff zu sehen: Neben dem Marienaltar sind das ein Vierzehn-Nothelfer-Altar (mit den 14 Heiligen!), die Darstellung des Martyriums der Heiligen Katharina und eine Figur des Heiligen Veit, des Namenspatrons unserer Gemeinde. In der Barockzeit wurden diese Kunstwerke nicht entfernt (wie in vielen anderen fränkischen Kirchen), sondern nur um eine Kanzel und einen Hauptaltar mit Christus in der Mitte ergänzt.

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