St. Johannis, Nürnberg

Sankt Johannis – ein historischer Stadtteil

Der Stadtteil Sankt Johannis zählt zu den ältesten von Nürnberg. Bereits im Jahr 1234 wurde St. Johannis erstmals urkundlich erwähnt. Den Besuchern des Stadtteils, der sich westlich vom Burgviertel aus erstreckt, bleibt es nicht verborgen, dass dieser Teil von Nürnberg bereits eine lange Geschichte hat. Gehen Sie daher mit Nuernberg-direkt.com auf eine Reise durch den historischen Stadtteil St. Johannis.

Zu der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung befand sich in St. Johannis eine Station für Leprakranke. Damals gehörte das Gebiet noch nicht zum Stadtgebiet von Nürnberg. Erst um das Jahr 1437 hatte Nürnberg die „Hallerwiese“ gekauft, um das damalige Stadtgebiet zu vergrößern. St. Johannis war schon damals eine beliebte Wohngegend. Vor allem gut betuchte Bürger besaßen in dem Stadtteil Wochenendhäuser und Vorgärten. Auch heute bleibt dem aufmerksamen Besucher des Stadtteils nicht verborgen, dass St. Johannis mit seiner Nähe zur Nürnberger Innenstadt und seinen Wohnhäusern, die größtenteils ein gehobenes Wohnniveau bieten, eine bevorzugte Wohngegend in der Frankenmetropole ist.

Schon nach dem 30jährigen Krieg entstanden in St. Johannis mächtige Steinbauten, die von reichen Bürgern bewohnt wurden. Entlang der heutigen Johannisstraße vom Burgviertel aus kommend bis zum Johannisfriedhof entstanden barocke Bauten, deren Gartenanlagen nicht nur großzügig, sondern auch im italienischen Stil angelegt wurden. Diese barocken Bauten geben auch heute noch dem Stadtteil seinen unverwechselbaren Charme. Die Gärten wurden teilweise in den 1980er Jahren neu angelegt und bieten den Nürnbergern einen hohen Erholungswert.

  • Pegnitzgrund
  • St. Johannis-Kirche Nürnberg
  • Hesperidengarten

Der Leidensweg Christi in St. Johannis

Vom Tiergärtnertor aus beginnt der Sakralweg, mit dem der Leidensweg Christi über sieben Stationen nachgestellt wird. Aus Sandstein gehauene Reliefs erinnern die Bewohner und Besucher von St. Johannis immer wieder aufs Neue an die schweren Stunden von Jesus Christus, die dieser zur Vergebung der Sünden aller Menschen, die an ihn glauben, auf sich genommen hat. Angefangen vom Haus des Pontius Pilatus werden wichtige Szenen des Leidensweges bis zum Berg Golgatha bildlich beschrieben.

Leider bedürfen die Reliefs ständiger Instandhaltung. Einerseits machen die Wettereinflüsse den Sandstein immer wieder dunkel, andererseits nutzen Graffitimaler die Stationen leider immer wieder als Grundlage ihrer Künste.

Die letzte Station des Sakralweges befindet sich unmittelbar am Johannisfriedhof.

Der Johannisfriedhof

Jeder, der St. Johannis einmal besucht, sollte sich auf jeden Fall den Johannisfriedhof ansehen.

Als 1518 ein Ratsbeschluss gefasst wurde, dass keine Bestattungen mehr innerhalb der Burgmauer erfolgen dürfen, wurde der Johannisfriedhof angelegt. Heute zählt der Friedhof zu den imposantesten Begräbnisstätten von ganz Deutschland. Doch das „Flair“ dieses Friedhofs muss man erlebt haben, denn mit Worten kann man es nur annähernd beschreiben. Die Grabsteine, die teilweise nur wenige Zentimeter auseinander liegen, sind sehr pompös und können in ihrer Form mit einem Sarg verglichen werden. Durch die schweren Steine, die in scheinbar unendlichen Reihen angeordnet sind, wird dem Besucher des Friedhofs der Tod als etwas Endgültiges vermittelt.

Bekannte Nürnberger sind am Johannisfriedhof begraben. So dient der Friedhof als letzte Ruhestätte unter anderem  den Malern Anselm Feuerbach und Albrecht Dürer, dem Glasmaler Veit Hirsvorgel und dem Bildhauer Veit Stoß.

Der Hesperidengarten

Direkt hinter einem der Häuser der Johannisstraße befindet sich der Hesperidengarten, der seit 1985 für alle Interessierten frei zugänglich ist. 1998/1999 wurde der südliche Gartenbereich umgestaltet. Der Hesperidengarten ist ein Garten, der sich von der Johannisstraße bis zum Lustschlösschen über eine Länge von etwa 140 Metern zieht.

Die in dem Garten aufgestellten weißen Steinfiguren machen für den Besucher vorerst einen merkwürdigen Eindruck. Doch mit den Steinfiguren werden die vier Jahreszeiten und die zwei Erdteilzyklen symbolisiert.

Interessant ist im Hesperidengarten die Bodensonnenuhr. Anhand dieser Sonnenuhr lässt sich die wahre Ortszeit (WOZ) erkennen. Je nach Schatten, die die im Hesperidengarten gepflanzten Buchsbäumchen werfen, kann die Uhrzeit abgelesen werden. Eine Hinweistafel in dem Gartengelände gibt den Besuchern Informationen darüber, wie die wahre Ortszeit anhand der Bodensonnenuhr abgelesen werden kann.

Die Friedenskirche

Direkt am Palmplatz von St. Johannis befindet sich die evangelisch-lutherische Friedenskirche. Die Friedenskirche wurde in den Jahren 1925 bis 1928 im neugotischen Stil errichtet und beherbergt eine der größten Glocken des gesamten süddeutschen Raumes. Die Pläne der Nürnberger Friedenskirche hat der Architekt German Bestelmeyer entworfen.

Sehenswert in der Kirche ist der Peringsdörfer Altar, der im Chor der Friedenskirche steht und aus dem Jahr 1486 stammt. Aber auch die Skulptur des Heiligen St. Georgs im Eingangsbereich der Friedenskirche, ist sehenswert. In dieser Szene durchbohrt der Heilige St. Georg gerade mit einem Speer den Drachen.

Krankenhäuser

Im Stadtteil St. Johannis befinden sich Krankenhäuser. Im südlichen Stadtteil befindet sich die Klinik Hallerwiese. Im nördlichen Stadtteil befindet sich in der Flurstraße das Klinikum Nürnberg Nord, welches im Jahr 1887 eröffnet wurde und zu Europas größten kommunalen Hospitälern zählt.