Maxbrücke Nürnberg

Die Brücken von Nürnberg

Wie viele andere große bedeutende Städte im Mittelalter war auch Nürnberg an einer Wasserstraße angelegt und wird von der Pegnitz in zwei nahezu gleich große, die nördliche und die südliche Stadthälften geteilt. Da die Sebalder- und Lorenzer Stadtseite irgendwie miteinander verbunden werden mussten, entstanden an vielen Stellen Übergänge. Anfangs noch einfache Holzstege und Brücklein und ab dem 15. Jahrhundert dann massive steinerne Brückenbauten. Die Umwandlung der hölzernen Stege in massive Steinbauwerke war aber auch den vielen Hochwassern geschuldet, die die einfachen Holzkonstrukte immer wieder zerstörten.

Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts zählte man in Nürnberg innerhalb der Stadtmauern etliche steinerne Brücken, welche folgend beschrieben werden.

Die Fleischbrücke

Die wohl bekannteste Brücke Nürnbergs und in der damaligen Zeit Europas bedeutendster Brückenbau ist zweifelsohne die Fleischbrücke. Sie wurde an der engsten Stelle des Pegnitzdurchflusses in Nürnberg errichtet und war deshalb schon immer den stärksten Fließkräften der Pegnitz ausgesetzt. Nicht immer konnte man die Fleischbrücke als das imposante Bauwerk bewundern als dass es sich heute darstellt. Ihre ersten Vorgänger waren Holzbrücken, von denen die erste 1418 abbrannte und der Nachfolgebau im Jahr 1432 durch ein Hochwasser zerstört wurde. Man ersetzte die Holzbrücke dann durch eine zweibogige Steinbrücke mit einem Mittelpfeiler, die aber letztendlich im Jahr 1595 ebenso durch ein verheerendes Hochwasser vernichtet wurde.

Um die überaus wichtige Verbindung zwischen den beiden Stadthälften aufrecht zu erhalten, entschloss man sich im Rat der Reichsstadt zu einem steinernen Neubau, der in den Jahren 1596 bis 1598 unter der Anleitung des Ratsbaumeisters Wolf-Jacob Stromer errichtet wurde. Dieser ließ sich durch den Ponte di Rialto in Venedig inspirieren und die einbogige Brücke durch die Zimmermeister Matthias Herdegen, Peter Carl sowie Baumeister Jacob Wolf d. Ä auf über 2000 Holzpfählen über die Pegnitz bauen. Da die Fleischbrücke hauptsächlich auch dem Handel diente, musste sie natürlich auch mit Fuhrwerken befahrbar und deshalb wesentlich stabiler als die nur für Fußgänger ausgelegte Rialtobrücke sein. Gerade wegen dieser äußerst stabilen Bauweise überstand sie später auch die schweren Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg

Die Fleischbrücke erhielt ihren Namen von den direkt bei der Brücke liegenden Fleischbänken sowie ihrer direkten Lage am Fleischhaus auf der Sebalder Stadtseite.

Da das Bauwerk im Laufe der Jahre starker Beanspruchung, früher auch durch regen Autoverkehr, unterworfen war, musste die Fleischbrücke in den Jahren 2004 bis 2005 aufwändig saniert werden.

Nicht unerwähnt soll auch bleiben, dass die Fleischbrücke im Jahr 2011 eine sehr bedeutende Auszeichnung durch die Bundesingenieurkammer Berlin und die Bayerische Ingenieurkammer-Bau erhalten hat. Sie wurde mit dem Preis „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurkunst in Deutschland“ bedacht.

Die Fleischbrücke stellte die Baumeister durch ihre spezielle Lage vor immense Herausforderungen. So sollte die einbogige Brücke einerseits das Durchflussprofil der Pegnitz an dieser besonders engen und sumpfigen Stelle nicht verringern, andererseits stellten die Ufer mit der überkragenden Bebauung, d. h. weit über die Fassade herausragenden Bauteilen (Balkonen, Erkern etc.), eine starke Beeinträchtigung dar.

Die Bauingenieurskammer führte deshalb bei der Preisverleihung dazu unter anderem aus:

"... Als Antwort auf diese Herausforderungen haben die Schöpfer der Fleischbrücke ein Hochtechnologie-Bauwerk entwickelt. Seine besonderen Kennzeichen sind:

  • ein schräg geschnittener, sich zu den Widerlagern hin aufweitender Brückenkörper,
  • eine innovative Pfahlgründung mit über 2.100 vertikalen und schrägen Rammpfählen,
  • der sehr flache Bogen, der mit seiner Spannweite von 27 Metern sämtliche vergleichbare Bauten im deutschsprachigen Raum weit übertraf.

Entstanden im Zeichen der noch unwissenschaftlichen europäischen Bautechnik des ausgehenden 16. Jahrhunderts, hat sich dieses Ingenieurbauwerk als Lehrstück robusten und nachhaltigen Konstruierens erwiesen. Seit mehr als vier Jahrhunderten trotzt die Fleischbrücke allen Beanspruchungen und behielt selbst dann Bestand, als die Bombardements des Zweiten Weltkriegs die umgebende Nürnberger Altstadt in eine Ruinenlandschaft verwandelten. Noch immer weitgehend im Original erhalten und seit 1974 unter Denkmalschutz, bildet die Brücke heute ein Wahrzeichen mutiger Ingenieurbaukunst."

Bei der Preisverleihung wurde die Fleischbrücke als die „bedeutendste Steinbogenbrücke der Spätrenaissance in Deutschland charakterisiert. Der Präsident der Bundesingenieurkammer enthüllte deshalb zusammen mit Bürgermeister Horst Förther am 10.06.2011 an der Südseite der Fleischbrücke eine Ehrentafel.

Der Henkersteg

Um die beiden Nürnberger Stadthälften miteinander zu verbinden, wurde zwischen 1320 und 1325 der „Lange Steg“ errichtet. Er führte vom Henkerturm, am westlichen Teil des Trödelmarktes, direkt zum Unschlitthaus und überbrückte dadurch den südlichen Arm der Pegnitz. Seinen Namen verdankt der Henkersteg seiner Lage direkt am Henkerturm, der auch als Wohnung des jeweiligen Henkers der Stadt diente. Auch dieser Steg konnte den immer wiederkehrenden Hochwassern nicht standhalten und wurde im Frühjahr des Jahres 1595 Opfer einer verheerenden Flutwelle, bei der auch acht Schaulustige getötet wurden.

Der Nürnberger Wirt und Weinschenk Wolf Neubauer, der auch Chronist und Illustrator war, verzeichnete dazu in seiner „Neubauerschen Chronik“ das Unglück wie folgt:

"Anno 1595 Jar im Jenner, da kam ein groses Waser, da stunden die Leud auff dem Hencker Steg und sahen dem Waser zu, wie die grosenn Eisschel daher gingen, da kam ein groser Eisschel, den stisch den Steg ein, da fielenn die Leud in das Waser und ertrancken bey 4 Menschen, den andern halff man rauß."

Man kann deshalb genau nachvollziehen, dass das verheerende Unglück nach einsetzendem Tauwetter, durch treibende Eisschollen verursacht wurde, die das erste Joch des Henkersteges wegrissen und zusammen mit 15 Schaulustigen wegspülten. Von den 15 wurden aber leider nur sieben gerettet.

Ein neuer Steg, der auch heute noch die Verbindung vom Unschlittplatz zum Trödelmarkt darstellte wurde dann anschließend etwas weiter westlich errichtet. Dieser wurde dann in den Jahren 1657; 1671; 1761 und 1776 wiederholt mit Umbauten versehen und auch erneuert.

Der Henkerturm

Der Henkerturm befindet sich direkt am Henkersteg und stellt einen Teil der Pegnitzüberbrückung zur Verbindung der Stadthälften St. Lorenz und St. Sebald dar.

Im Henkerturm wohnte der Henker der Stadt Nürnberg. Da der Beruf des Henkers als „unehrlich“ betrachtet wurde, konnte er seine Wohnung nicht unter den ehrbaren Bürgern beziehen, sondern musste auf die Trödelinsel aussiedeln. Ein Kontakt mit einem Unehrlichen wurde von den Bürgern gefürchtet, man konnte sich als unehrlich infizieren und dadurch von der christlichen Gesellschaft geächtet und ausgeschlossen werden.

Der Henkersteg ist zusammen mit Henkerturm und dem Weinstadel ein allseits beliebtes Fotomotiv und auch auf unzähligen Postkarten zu sehen

Der Fischersteg

Bis ins 19. Jahrhundert bezeichnete man die beiden Stege, die die Große über die Kleine Insel Schütt mit dem Sebalder Festland verbanden, als Fischerstege. Wegen dieser besonderen Konstruktion wurde die Kleine Insel Schütt auch „Zwischen den Stegen“ genannt. Die kleine Insel Schütt existiert schon lange nicht mehr, weshalb es heute nur noch einen Fischersteg gibt.

Entstanden sind die beiden Stege vermutlich bereits im 14. Jahrhundert. Ein Plan aus dem Jahr 1592 von Paul Pfinzing (Ratsherr und Kaufmann) stellt die beiden Fischerstege dann als überdachte, gedeckte Stege dar, wobei der nördliche Steg bis zum Jahr 1672 gedeckt war. Der südliche Steg, zwischen Großer und Kleiner Insel Schütt wurde seit dem 19. Jahrhundert als „Hoher Steg“ bezeichnet, was wahrscheinlich auf seine besondere Erscheinungsform zurückzuführen war.

Auf der Insel zwischen den beiden Stegen war früher ein beliebtes Gasthaus angesiedelt, das „Zur Pegnitz“ genannt wurde. In diesem Gasthaus konnte man nicht nur kulinarischem Vergnügen nachgehen, sondern auch übernachten. Bei einem der vielen Hochwasser im Jahr 1909, das die beiden Fischerstege mit sich riss, waren Feuerwehrleute stundenlang damit beschäftigt 15 Personen aus den Fluten zu retten, die drohten das Wirtshaus einstürzen zu lassen.

Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg entschloss man sich im Rahmen der Aufbauarbeiten nur noch einen Steg wieder herzustellen. Ein zweiter Steg war nicht mehr nötig, da im Rahmen der Hochwasserregulierungsmaßnahmen die Kleine Insel Schütt dem Sebalder Ufer angegliedert und der nördliche Pegnitzarm zugeschüttet wurde. Nachdem diese Maßnahme nicht bei allen Nürnbergern auf Gegenliebe stieß, schrieben die „Nürnberger Nachrichten“ in ihrem Bericht vom 12 April 1958: "... der alten Pegnitz wird ein Arm amputiert, denn in diesen Tagen wird der Teil des Flusslaufs zugeschüttet, der jahrelang die Kleine Insel Schütt bildete..."

Die früher hier ansässigen Mühlenanlagen wurden im Laufe der Jahre auch abgetragen und existieren nicht mehr. Der „Hohe Steg“ stellt heute die Verbindung zwischen der Insel Schütt und dem Andreij-Sacharow-Platz dar.

Die Heubrücke

Die Heubrücke stellt die Verbindung zwischen der Vorderen Insel Schütt und der Lorenzer Stadtseite dar und überbrückt dabei den südlichen Pegnitzarm. In den Jahren 1320 bis 1325 wurde sie als Holzbrücke hinter dem Wehrgang der vorletzten Stadtbefestigung errichtet. Weil sie direkt beim Schuldturm auf der Insel endete, wurde sie auch als „Schuldturmbrücke“ oder „Brücke beim Schuldturm“ bezeichnet.

Die ehemals als Holzbau errichtete Brücke wurde, nachdem die vorletzte Stadtbefestigung durch die letzte Stadtumwallung ersetzt wurde, durch einen steinernen Neubau ersetzt. Nachdem man den städtischen Heumarkt mit der städtischen Heuwaage vom heutigen Theresienplatz auf die Insel Schütt verlegt hatte, erhielt die Brücke auch ihren Namen – „Heubrücke“.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts musste die Heubrücke im Rahmen des notwendig gewordenen Ausbaus von bestehenden Verkehrswegen erweitert und modernisiert werden. Die wegen der aufstrebenden Industrie in Nürnberg notwendig gewordenen Verbesserungen betrafen aber nicht nur die Heubrücke sondern auch ihre Verlängerung über den nördlichen Pegnitzarm, die Spitalbrücke. Die ursprünglichen zwei Bögen der alten Brücken konnten trotz der Aufbringung von einem modernen Fahrbahnbelag und neuen Geländern erhalten werden.

Die Karlsbrücke(n)

Mit Karlsbrücke bezeichnet man heute zwei Pegnitzbrücken von unterschiedlichem Alter und unterschiedlicher Bauart. Sie verbinden die Trödelmarktinsel mit den Stadtteilen St. Lorenz und St. Sebald.

Die Obere (südliche) Karlsbrücke

Im Laufe der Jahrhunderte trug sie viele verschiedene Namen. So wurde sie auch als „Lange Brücke“, „Hängende Brücke“, „ABC-Brücke“ oder auch als „Elisabethbrücke“ bezeichnet.

Wie viele andere Brücken, wurde auch die Karlsbrücke früher als reine Holzbrücke errichtet, die erst im Jahr 1542 durch eine überdachte Holzbrücke ersetzt wurde, die an steinernen Pfeilern hing, woher auch der Name Hängende oder „Hangende Brücke“ kommt.

Wegen der starken Abnutzung durch den Handel und die vielen Hochwasser musste auch diese Brücke ersetzt werden. An ihrer Stelle wurde in den Jahren 1603 bis 1604 durch den Ratsbaumeister Wolf-Jacob Stromer eine über 40 Meter lange und 7,5 Meter breite Holzbrücke errichtet. Stromer ließ sich bei seiner Brentabrücke (Brenta = ein italienischer Fluss) vom italienischen Architekten Andrea Pallado inspirieren.

Bereits beim Bau wurde an die vielen Händler gedacht und beidseits der Brüstung 20 kleine Krämerbuden mit eingebaut, die mit den Buchstaben des ABC gekennzeichnet waren, weshalb die Karlsbrücke auch den Namen „ABC-Brücke“ bekam.

Im Jahr 1728 musste die baufällige Brücke durch eine neue zweibogige Sandsteinbrücke ersetzt werden. Die Brücke wurde zu Ehren Kaiser Karls VI. und seiner Ehefrau Elisabeth mit einem Gesamtaufwand von 30.000 Gulden errichtet. Sie wurde deshalb auch Elisabeth oder Kaiserbrücke genannt, wobei sich nur die erste Bezeichnung vorübergehend durchsetzte. Letztendlich wurde sie dann „Karlsbrücke“ genannt.

Auch heute noch kann man auf der Brücke den Hinweis auf die friedenstiftenden Siege Kaiser Karls VI. über die Türken bewundern. In der Mitte der Brücke stehen sich hier in zwei kanzelartigen Rondellen hinter schmiedeeisernen Gittern zwei Obelisken mit kaiserlichen Emblemen und kaisertreuen Widmungsinschriften gegenüber.

Im Archiv der Nürnberger Nachrichten findet sich ein interessanter Artikel zur oberen Karlsbrücke vom 24.03.2012 unter dem Titel „Adler abgetaucht“. Hier wird davon berichtet, dass seit Januar 2012 ein bronzener Adler von einem der Obelisken auf der Oberen Karlsbrücke verschwunden ist. Ein Diebstahl wird von Norbert Heinlein vom Hochbauamt für unwahrscheinlich gehalten, auch ein „Flugversuch“ der schweren Figur. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Bronzeadler durch einen heftigen Windstoß von seinem maroden Sockel geblasen wurde und jetzt im Schlamm der Pegnitz ruht. Der Sockel des maroden Bauwerks wurde bereits von der Feuerwehr gesichert und in den nächsten Tagen sollen Taucher den Adler suchen und bergen.

Ein weiterer Artikel ein paar Tage später vermeldet dann die Bergung des Bronzevogels durch die Nürnberger Feuerwehr. Bereits nach zehn Minuten war die Statue unterhalb des Obelisken gefunden worden. Im Rahmen der Bergungsarbeiten wurde dabei auch festgestellt, dass es sich nicht um einen Bronze- sondern Kupferadler handelt. Ein Restaurator nimmt sich nun des gefallenen Vogels an, damit er wieder auf seinem angestammten Platz aufgestellt werden kann.

Die Untere (nördliche) Karlsbrücke

Auch die untere Karlsbrücke hatte im Laufe der Jahrhunderte viele Namen. Sie wurde als „Säubrücke“, „Holzbrücke“, Derrersbrücke“ (nach der Nürnberger Patrizierfamilie Derrer) und als „Bitterholzbrücke“ bezeichnet

Die untere Karlsbrücke verbindet im Norden den Trödelmarkt mit dem Sebalder Stadtteil, ist wesentlich älter als ihre obere Schwester hat aber keine so bewegte Vergangenheit vorzuweisen wie die obere Karlsbrücke. Sie hatte keine hölzernen Vorgänger sondern wurde bereits im Jahr 1486 aus Sandstein gebaut. Im Großen und Ganzen kann man sie heute noch in ihrem damaligen Zustand bewundern.

Die Maxbrücke

Die Maxbrücke ist die älteste Brücke die massiv aus Steinen innerhalb der Stadtmauern von Nürnberg errichtet wurde, weshalb sie auch den Namen „Steinerne Brücke trug. Sie überquert die Pegnitz zwischen Maxplatz und Unschlittplatz und wurde 1457 durch den Baumeister Jakob Grimm aus Rothenburg/Tauber fertiggestellt. Zur Verteidigung der Brücke und des Flusslaufes wurden später zwei Geschützrondelle angebaut. Zu Ehren des ersten Bayerischen Königs Maximilian Joseph I. (1756 bis 1825, ab 1799 Kurfürst und ab 1806 König) wurde die „Steinerne Brücke“ dann 1810 in „Maxbrücke“ umbenannt.

Ein Brand des westlich der Brücke am nördlichen Flussufer gelegenen Wasserturms der Nägeleinsmühle zog auch die Brücke in Mitleidenschaft und machte eine Erneuerung der Maxbrücke nötig. Dieser Umbau wurde nach den Plänen des Architekten und Oberbaurates Bernhard Solger durchgeführt und im Jahre 1852 fertig gestellt.

Die Museumsbrücke

Die zentrale Verbindung zwischen der Lorenzer und der Sebalder Stadthälfte stellte früher wie heute die Museumsbrücke dar. Museumsbrücke heißt sie erst seit dem 19. Jahrhundert. Namen gebend war damals die Gesellschaft Museum, eine Geselligkeits- und Lesegesellschaft, die ihr Versammlungshaus im Jahr 1809 auf dem Gelände des ehemaligen Franziskanerklosters (heue Königsstr. 1) gebaut hatte. Davor wurde die Brücke als, „Barfüßerbrücke“, „Josephsbrücke“, „Königsbrücke“, „Obere Brücke“ oder Plobenhofbrücke“ bezeichnet.

Errichtet wurde die Maxbrücke im Jahr 1484 als hölzernes Bauwerk auf zwei steinernen Bögen vom Baumeister Hans Müllner aus Regensburg. Damals hieß sie „Barfüßerbrücke“ wegen des ihr südöstlich vorgelagerten Franziskanerklosters. Eines der vielen Hochwasser der Pegnitz zerstörte 100 Jahre später im Jahr 1509 auch die „Barfüßerbrücke“ und machte einen Neuaufbau erforderlich. Im Jahr 1603 wurde sie deshalb durch ein Provisorium ersetzt, das zwar wieder aus Holz bestand, aber schon gepflastert war. Erst im Jahr 1700 wurde dann die steinerne Brücke, mit ihren kanzelartigen Auskrakungen, allerdings schmäler als heute, fertiggestellt.

Den Namen „Josephsbrücke“ erhielt sie wegen der Inschriftstafeln, die zu Ehren Kaiser Leopold I. und König Joseph I. an der Brücke angebracht wurden. Dieser Name konnte sich aber auf Dauer genau so wenig durchsetzen wie die Namen „Obere Brücke“ oder Plobenhofbrücke“.

Weitere Widmungstafeln, die an der Brücke angebracht wurden, sind die Wappen des Heiligen Römischen Reichs, der Königreiche Ungarn und Böhmen, der Nürnberger Wappendreipass und auch Wappen der ranghöchsten Ratsherren.

Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges zogen die Museumsbrücke stark in Mitleidenschaft. Sie wurde aber 1954 verbreitert wieder aufgebaut und erhielt dabei auch wieder ihre restaurierten Aufbauten.

Der Schleifersteg

Namengebend für den Schleifersteg waren die in unmittelbarer Nähe angesiedelten Schleif- und Poliermühlen. Auf dem Schleifersteg konnte man von diesen Mühlen auf dem Trödelmarkt direkt zu der am Sebalder Nordufer gelegenen Pfannenmühle und zum Platz „Zwischen den Fleischbänken“ gelangen. Auch dieser Steg wurde im Jahr 1595 durch ein großes Hochwasser zerstört und musste ersetzt werden.

Eine Erneuerung machten auch die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges notwendig. Doch bereits im Jahr 1956 musste diese Stahlkonstruktion wegen der umfassenden Hochwasserregulierungsmaßnahmen einer neuen Spannbetonbrücke weichen, die einige Meter flussabwärts erbaut wurde. Bis zum heutigen Tag verbindet der Schleifersteg den Trödelmarkt mit der nordöstlichen Altstadt.

Ein weiterer Steg mit der Bezeichnung Schleifersteg war der Katharinensteg, der sich auf Höhe der heutigen Brücke beim CineCitta befand. Er verband die Große Insel Schütt mit dem Lorenzen Pegnitzufer und wurde 1595 beim großen Frühjahrshochwasser zerstört. Ein Wiederaufbau wurde nie in Erwägung gezogen.