Pilatushaus Nürnberg

Das Pilatushaus in Nürnberg

Geht man in Nürnberg vom Neutorgraben durch das Tiergärtnertor zum Tiergärtnertorplatz, befindet sich auf der linken Seite das Pilatushaus. Beim Pilatushaus handelt es sich um ein auffallend schönes Fachwerkhaus; direkt vor dem Pilatushaus befindet sich eine auffallend große gegossene Figur des berühmten Hasen von Albrecht Dürer.

Zwar zählt das Pilatushaus in Nürnberg nicht zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Frankenmetropole, doch Beachtung sollte dieses Haus dennoch erhalten. Zumal es sich in direkter Nähe zu weiteren Sehenswürdigkeiten, z. B. der Nürnberger Burg, dem Albrecht-Dürer-Haus und dem Tiergärtnertor befindet und darüber hinaus auch noch eine Station der Historischen Meile Nürnberg ist. Das Pilatushaus selbst kann man nicht von innen besichtigen, doch aufgrund der Pracht des Fachwerkes, mit der sich das Haus zeigt und eines Hinweisschildes, ist dieses ein Blickfang für alle, die an dieser Stelle in Nürnberg vorbeikommen.

Beim Pilatushaus handelt es sich um ein dreigeschossiges Fachwerkhaus, welches im spätgotischen Stil errichtet wurde. Das Erdgeschoss wurde aus Sandstein erbaut; der Giebel, welcher sich heute zeigt, wurde allerdings erst im 16. Jahrhundert erbaut. Auffallend an der Giebelfront ist der achteckige Dacherker, welcher dem Haus einen besonderen Charakter verleiht. Dieser achteckige Dacherker, ein Spitzerker, mit dem polygonalen Dach gilt als Beispiel dafür, wie wohlhabende Handwerker wohnten.

An der Hausecke, die zur Bergstraße zeigt, befindet sich eine Figur, welche den heiligen Stankt Georg im Harnisch – einen Drachentöter – darstellen soll. Diese Figur war das Zeichen von Hans Grünewald, dem Erbauer des Pilatushauses. Man geht davon aus, dass es sich bei der Figur, die sich aktuell an der Hausecke befindet, um eine Kopie einer Plattnerarbeit handelt.

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  • Nürnberger Pilatushaus

Die Geschichte des Pilatushauses

Das Pilatushaus wurde bereits im 15. Jahrhundert errichtet. Hans Grünewald, ein Plattner, ließ das Haus, welches im spätgotischen Stil erreichtet wurde, zu Wohnzwecken erbauen. Konkret wurde das Haus im Jahr 1489 errichtet. Veit Wirsberger kaufte das Haus im Jahr 1507, in den folgenden Jahren folgten dann mehrere Besitzerwechsel. Eine bekannte Persönlichkeit von Nürnberg bwohnte das Pilatushaus in der Zeit von 1852 bis 1857 – Hans von Aufseß. Dieser Mann gründete das Germanische Nationalmuseum. Eine bedeutende Spur ist von ihm noch über dem Eingangsbereich des Hauses zu sehen. Hier befindet sich das Wappen der Familie, welches aus dem Jahr 1853 stammt.

Heute ist die Stadt Nürnberg Eigentümerin des Pilatushauses. Die Stadt hatte das Haus bereits im Jahr 1931 erworben. Der Kunstverein Nürnberg hatte in der Zeit von 1973 bis 1991 seinen Sitz im Pilatushaus. Das Pilatushaus wird heute sowohl als Geschäftshaus als auch für Wechselausstellungen moderner Kunst genutzt.

Der Name des Hauses

Ursprünglich war das Pilatushaus in Nürnberg „Haus des geharnischten Mann“ bezeichnet. Der heutige Name entstand erst im 17. Jahrhundert. Man sah nämlich das Haus als den Startpunkt von dem Kreuzweg zum Johannisfriedhof an. Adam Kraft hatte Kreuzwegstationen durch den Nürnberger Stadtteil erschaffen. Durch diesen Sakralweg wird der Leidensweg Jesu Christi mit Sandsteinreliefs dargestellt. Obwohl es sich um einen Irrtum handelte, dass das Pilatushaus der Beginn des Kreuzweges ist, hat das Haus seinen Namen weiterhin behalten.

Altstadtfreunde übernehmen Pilatushaus in Erbpacht

Im Jahr 2022 haben die Altstadtfreunde das Pilatushaus in Erbpacht, die über 60 Jahre laufen wird, übernommen. Die Altstadtfreunde wollen das Pilatushaus zunächst sanieren. Im Zuge der dringend erforderlichen Sanierung werden drei Wohnungen auf drei Etagen entstehen. Die Gastronomie wird im Erdgeschoss und in der ersten Etage angesiedelt. Die zwei Dachkammern möchten die Altstadtfreunde selbst nutzen.

Bis die Räumlichkeiten, wie geplant, genutzt werden können, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Voraussichtlich werden erst im Jahr 2023 die Sanierungsarbeiten beginnen können.

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