Diakonie Neuendettelsau begrüßt Einsatz von Arbeitslosen in Pflege

Seit dem 01.07.2008 ermöglichen neue gesetzliche Regelungen, dass stationäre Pflegeheime zusätzliches Personal für die Betreuung von Demenzerkrankten einsetzen können – lesen Sie hierzu auch: Betreuungskräfte für Demenzkranke werden qualifiziert. Hierfür sucht die Bundesagentur für Arbeit (BA) derzeit bis zu 10.000 Arbeitskräfte, die für die Betreuung in Frage kommen und diese Aufgabe übernehmen können. Vor allem der Einsatz von Langzeitarbeitslosen wird hier seitens der BA favorisiert, die einmal Demenzkranke betreuen können. Herr Hermann Schoenauer, Chef der Diakonie in Neuendettelsau, hat nun ausdrücklich dieses Vorhaben der Bundesagentur für Arbeit begrüßt.

Zusätzliche Betreuungskräfte

Die Regelung, dass die Betreuung von Demenzerkrankten verbessert werden soll, wurde mit der aktuellen Pflegereform (Pflege-Weiterentwicklungsgesetz) umgesetzt. Sinn und Zweck der Regelung ist, das Pflegepersonal in den Pflegeheimen zu entlasten. Dies geschieht dadurch, dass die neuen Betreuungskräfte die Betroffenen bei der Betreuung und Aktivierung zu Alltagsaktivitäten helfen. Dies wird z. B. dadurch praktisch umgesetzt, dass mit den Erkrankten Spaziergänge und Ausflüge unternommen werden oder diese zum Singen, Malen oder Basteln motiviert werden. Eine weitere Unterstützung können die Betreuungskräfte dahingehend leisten, wenn den Erkrankten etwas vorgelesen wird und Besorgungen abgenommen werden.

Keine Verpflichtung der Arbeitslosen

Der Chef der Diakonie Neuendettelsau wies darauf hin, dass die Arbeitslosen, die zu den Betreuungskräften qualifiziert werden sollen, hierfür nicht verpflichtet werden dürfen. Diese müssten sich vielmehr aus freien Stücken zu diesem sozialen Einsatz bereit erklären. Hermann Schoenauer forderte auch, dass die Erwerbslosen eine klar umrissene Aufgabenbeschreiung für die Tätigkeit als Betreuer erhalten und gründlich geschult werden.

Diakonie Neuendettelsau: „Eine Stufe höher“

Schon seit längerem fordert die Diakonie Neuendettelsau eine besseren Personalausstattung der Pflegeheime hinsichtlich der Pflege Demenzerkrankter. In diesem Zusammenhang hat das evangelische Sozialunternehmen bereits eine Kampagne gestartet, mit der die Pflegekassen dazu bewegt werden sollen, die Demenzerkrankten besser einzustufen – also eine Pflegestufe höher zu bewilligen.

Von der Verbesserung der Betreuung in stationären Pflegeeinrichtungen profitieren Menschen, die an Demenz erkrankt sind sowie geistig behinderte und gerontopsychiatrisch veränderte Menschen.

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