Der Landkreis Fürth, Metropolregion Nürnberg

Klein aber oho! Der Landkreis Fürth führt stellt flächenmäßig den kleinsten bayrischen Landkreis dar, er kommt aber in Bezug auf seine Beliebtheit bei den Bewohnern und Besuchern ganz groß raus. Zu finden ist er in Mittelfranken, nämlich an der Städteachse Schwabach-Nürnberg-Fürth-Erlangen und damit inmitten der Metropolregion Nürnberg.

Im Norden grenzt der Landkreis Erlangen-Höchstadt an, östlich sind die kreisfreien Städte Fürth und Nürnberg zu finden, im Süden schließen sich die Landkreise Roth und Ansbach an, während im Nordwesten der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zu finden ist. Obwohl der Name der Stadt Fürth in der Landkreisbezeichnung zu finden ist, gehört die Stadt selbst nicht zu dessen administrativen Verwaltungsgebiet. Eigentlich müsste es Landkreis um Fürth heißen – aber die offizielle Bezeichnung lautet nun mal Landkreis Fürth.

Wer darf sich zum Landkreis Fürth zählen?

Ca. 307 km² umfasst das Landkreisgebiet, nahezu 115.000 Einwohner leben im Landkreis. Die wichtigsten Flüsse sind Bibert und Zenn. Die Städte Zirndorf, Oberasbach, Stein und Langenzenn gehören nach ihrer jeweiligen Einwohnerzahl beurteilt zu den größten in Landkreis. Die größte davon ist Zirndorf, wo sich seit 2003 auch die Kreisverwaltung befindet. Dazu kommen noch die Märkte Cadolzburg, Roßtal, Wilhermsdorf und Ammerndorf, sowie die Gemeinden Veitsbronn, Großhabersdorf, Obermichelbach, Seukendorf, Puschendorf und Tuchenbach (ebenfalls nach der Reihenfolge der Einwohnerzahl absteigend aufgelistet). Dazu sind noch die Verwaltungsgemeinschaften Obermichelbach-Tuchenbach, sowie Veitsbronn zu nennen.

Der Landkreis Fürth und wie er entstanden ist

Der Landkreis Fürth in Mittelfranken, wie er sich in heutiger Form präsentiert, besteht erst seit der Gebietsreform im Jahr 1972. Vorher – lange vorher, nämlich vor 1800 – teilten sich die Burggrafen von Nürnberg und die Fürsten von Ansbach die Herrschaft über die Region, die reich an landwirtschaftlich nutzbaren Gebieten war. Die Symbole des Wappens (Ähre und Zahnrad) weisen noch heute auf die bereits damals vorherrschende Landwirtschaft in Kombination mit beginnender Industrialisierung in der Region hin.

Als 1806 Bayern die Herrschaft übernahm und 1809 die Stadt Fürth zur kreisunmittelbaren (= kreisfreien) Stadt wurde, erfolgte auch eine grundlegende Neuaufteilung der Gerichtsbarkeiten in der besagten Region. In diesem Zusammenhang wurden Bezirksämter gebildet, die bis zur großen Gebietsreform noch einige Male umformiert wurden. Anlässlich der umwälzenden Eingemeindungswelle verlor der Landkreis wichtige Gebiete im Norden an Nürnberg und Fürth. Damit musste man nicht nur landwirtschaftlich gut nutzbare Flächen abgeben, sondern es gingen auch wirtschaftlich stark gewordene Orte an die Nachbarstädte. Sozusagen im Austausch erhielt der Landkreis die Stadt Stein aus dem Landkreis Nürnberg und die Marktgemeinde Wilhermsdorf aus dem Landkreis Neustadt/Aisch. In dieser Formation besteht der Landkreis Fürth bis heute.

Der Landkreis Fürth ist mittlerweile zur beliebten Wohngegend für Menschen geworden, die in der Metropolregion Nürnberg ihr Auskommen gefunden haben und gleichzeitig etwas entfernt vom Großstadttrubel leben wollen. Die gute Verkehrsanbindung auf Straßen und Schienen macht es Pendlern relativ einfach, zu ihren Arbeitsstätten zu kommen oder sich innerhalb des Landkreises zu bewegen.

Kleiner Landkreis – große (Firmen-)Namen

Die überwiegend landwirtschaftliche Prägung ist nachwievor erhalten geblieben. Die geologische und geographische Struktur bringt hervorragende Voraussetzungen dafür mit. Dennoch hat sich auch Industrie etablieren können. Firmen, wie der Playmobil Hersteller Brandstätter und die Metz Werke in Zirndorf, das traditionelle Unternehmen Faber-Castell in Stein oder die Firma Cadolto in Cadolzburg genießen mit ihren Produkten über die Grenzen der Metropolregion Nürnberg hinaus sogar Weltruf. In Langenzenn hat sich die Herstellung von Ziegeln etabliert. Die dort ansässigen Ziegeleien gehören zusammen mit den genannten Unternehmen zu den wichtigen Arbeitgebern im Landkreis. Daneben hat sich eine Reihe von mittelständischen Betrieben und Handwerksbetrieben im Landkreis angesiedelt.

Sehenswürdigkeiten im Landkreis Fürth

Im Fürther Landkreis kennt man aber nicht nur Pflichten. Für Freizeitvergnügen und Kultur ist daher ebenfalls gut gesorgt. Der Playmobil Fun Park in Zirndorf und das weithin bekannte Fun- und Freizeitbad Cristall Palm Beach in Stein sind beispielgebend zu nennen. Ansonsten gelten die Wander- und Radwege durch den Landkreis Fürth als Geheimtipp für Naturliebhaber, die ihre Freizeit gerne unter freiem Himmel verbringen. Ein solcher Spaziergang könnte auch nach und durch Langenzenn führen. Der beliebte Zentralradwanderweg führt an die schönsten Stellen in der Region. Das Heimatmuseum Langenzenn gehört mit Sicherheit genauso dazu, wie der sehenswerte Lindenturm, die Fronveste oder – als besonderes Highlight, die Stadtkirche Langenzenn mit Kloster und Kreuzgang. In diesem Zusammenhang sollen auch die dort jährlich stattfindenden Klosterfestspiele erwähnt werden.

Cadolzburg hat ebenfalls einige interessante Sehenswürdigkeiten im Landkreis Fürth zu bieten. So sollte man neben der Seckendorfer Kapelle und dem Kulturmuseum auch den Aussichtsturm, den Marktplatz und die Markgrafenkirche nicht vergessen. Die Cadolzburger Burg gehört natürlich zu den Hauptsehenswürdigkeiten im gesamten Landkreis, während wesentlich weniger Menschen wissen, dass mit dem geheimnisvollen Wort Brusela ein ganz besonderes Stadttor in Cadolzburg gemeint ist.

Unter all den Sehenswürdigkeiten der Stadt Stein ist allen voran das Faberschloss mit seinen angrenzenden Fabrikgebäuden und der historischen Siedlung für Arbeiter zu nennen. Bei einem Stadtspaziergang durch Zirndorf kann sich der Besucher an typisch fränkischer Architektur erfreuen. Das historische Badehaus, das Preßleinshaus oder das Schlösschen sind beste Beispiele für wundervolle und gut erhaltene Fachwerkhäuser.

Weitere Artikel zum Thema: