Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen – den Süden Mittelfrankens entdecken

Südlich von Nürnberg erstreckt sich der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und bietet seinen Besuchern herrliche Naturräume, die zu Erkundungstouren einladen. Neben idyllischen Landschaften fasziniert die Region auch mit authentischen Orten und herrlichen Weilern und Kirchdörfern. Doch auch kulturell und historisch hält der Landkreis in der Metropolregion Nürnberg einige Überraschungen bereit.

Beliebtes Urlaubs- und Erholungsgebiet

Seit den 1990er Jahren hat sich der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zum fränkischen Urlaubsparadies gemausert. Bereits in den 1970er Jahren wurde begonnen das Fränkische Seenland anzulegen. Zwar dienen die Seen der Wasserregulierung im regenarmen Nordbayern und dem Hochwasserschutz im Altmühltal, doch heute sind sie dank eines breiten Freizeitangebots ein ideales Ziel für Erholungshungrige und Wassersportler. Zudem werden auf dem Brombachsee Rundfahrten mit einem Ausflugsschiff angeboten, sodass die Region vom Wasser aus entdeckt werden kann. Unter anderem unterhält auch die Universität Erlangen-Nürnberg ein Wassersportzentrum am Brombachsee.

Wer einige Tage im Fränkischen Seenland verbringt, kann hier jedoch nicht nur Baden, Segeln und Surfen, sondern das Gebiet lädt auch zu Radtouren und Wanderungen ein. Besonders romantisch ist es, den Sonnenuntergang am Sandstrand des großen Brombachsees zu genießen, denn spätestens in diesem Moment kommt wahres Urlaubsfeeling auf.

Auf den Spuren der Römer

Im heutigen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen siedelten einst die Römer und so wundert es nicht, dass sich auch heute noch einige Spuren aus dieser Zeit finden.

Besonders bemerkenswert sind die großen Thermen in Weißenburg, die im Jahr 1977 wiederentdeckt wurden. Die Thermenanlage wurde in drei Bauschritten errichtet. So stammt der erste Bau aus der Zeit um 90 n. Chr. und um 130 n. Chr wurde die Anlage um ein Warmbad und zwei Laubenbäder, ein Schwitzbad, ein Kaltbad, eine Basilika und eine Feldschmiede erweitert. Nachdem das Badegebäude wahrscheinlich im Markomannenkrieg zerstört wurde, wurde um das Jahr 180 eine deutlich größere und luxuriösere Thermenanlage erbaut. Seit 1983 ist die Anlage als Museum zugänglich und ermöglicht einen beeindruckenden Blick in die Vergangenheit der Region. Die Bäder sind Teil des römischen Kastells und Vicus Biriciana, dessen Nordtor rekonstruiert wurde und als eine der Sehenswürdigkeiten der Region gilt. Seit 2005 sind die Anlage und der nahe Limes als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet.

Wer weiter auf den Spuren der Römer wandeln möchte, der sollte Burgsalach besuchen, denn hier findet sich das Kleinkastell „In der Harlach“. Das Bauwerk liegt am Limes und ist in seiner Form einzigartig in Mitteleuropa. Im Landkreis findet sich zudem die römische Militärlager Iciniacum, Mediana und Sablonetum.

Schlösser und Burgen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Wer auf der Suche nach reizvollen Ausflugszielen ist, wird im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in jedem Fall fündig. Besonders reizvoll ist ein Ausflug in die Residenz Ellingen. Besonders schön ist der einst barocke Garten, der im 19. Jahrhundert zum englischen Landschaftsgarten umgestaltet wurde. Neben den Schauräumen des Schlosses ist es jedoch besonders die barockisierte Schlosskirche, welche die Besucher begeistert. Auch die Burg Pappenheim, die um 1030 erbaut wurde, ist ein interessantes Ausflugsziel, denn sie zählte zu den größten Adelsburgen Frankens. In der Region finden sich noch zahlreiche weitere Burgen und Festungen, zu den gut erhaltenen Festungen zählt die Festung Wülzburg, die oberhalb von Weißenburg zu finden ist. Wer auf den Spuren Friedrich Schillers wandeln möchte, der sollte unbedingt auch das Wasserschloss Altenmuhr besuchen, welches im Drama „Die Räuber“ wiederzufinden ist.

Die schönsten Orte der Region

Eine der schönsten Altstädte Mittelfrankens ist die Altstadt von Weißenburg. Die Stadt wurde erstmals 876 erwähnt und war vom 14. Jahrhundert bis ins Jahr 1802 Freie Reichsstadt. Zu den Highlights des Ensembles zählt das alte Rathaus, welches sich im gotischen Stil präsentiert und zwischen 1470 und 1476 erbaut wurde. Zudem finden sich im Altstadtgebiet zahlreiche prächtige Bürgerhäuser und die typischen mittelalterlichen Fachwerkhäuser wie das Lebküchnerhaus. Doch auch die gotische Stadtkirche St. Andreas, die zwischen 1294 und 1327 erbaut wurde, zählt neben dem vollständig erhaltenen Stadtmauerring zu den Highlights. Als Wahrzeichen der Stadt dient das Ellinger Tor, welches Teil des Mauerrings aus dem 14. Jahrhundert ist.

Ebenfalls einen Besuch wert ist der idyllische Erholungsort Gunzenhausen. Besonders reizvoll ist der historische Marktplatz, der von den bedeutenden Bauten aus der Regierungszeit des Markgrafen Karl Wilhelm Friedrich stammen. Ein wahrer Blickfang ist das heutige Rathaus, welches einst die Residenz des Markgrafen war. Zudem finden sich einige interessante Stadtpalais und reizvolle Fachwerkgebäude im Stadtgebiet. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung zeugen noch der Wehrgang und drei Türme. Zu einer besinnlichen Einkehr lädt die zentral gelegene Stadtkirche St. Maria ein, die 1448 und 1461 im gotischen Stil erbaut wurde.

Ein herrliches Bild bieten auch die Straßen von Ellingen, denn nicht nur das Schloss Ellingen wurde durch den Deutschen Orden geprägt, sondern auch in der Stadt entstanden wundervolle Bürgerhäuser im Barockstil. Besonders die ab 1749 angelegte Neue Gasse beeindruckt mit ihren schönen Fassaden. Weitere Highlights des Ortes sind die Orangerie und die Maria-Hilf-Kapelle. Zudem prägen das Rathaus und die Pfarrkirche St. Georg das Ortsbild. Aufgrund der zahlreichen Barockbauten wird Ellingen auch als „Perle des fränkischen Barocks“ bezeichnet.