Ansbach, die mittelfränkische Regierungshauptstadt

Ansbach ist Regierungshauptstadt in Mittelfranken und kann auf eine Geschichte von mehr als 1250 Jahren zurückblicken. Die kleine Stadt hat etwa 40.000 Einwohner, ist an der historischen Burgenstraße gelegen und grenzt an den Naturpark Frankenhöhe. Aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten kommt dem Städtchen eine besondere Bedeutung unter Frankens Städten bei. Die Metropolregion Nürnberg hat seinen Besuchern viel Geschichtsträchtiges zu bieten.

Ansbach war früher die Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. In Ansbach gibt es wunderschöne Baudenkmäler die die Kirchen St. Johannis und St. Gumbertus, eine Hofkanzlei und natürlich die Residenz mit 27 prunkvollen Räumen sowie eine prächtige Orangerie im Hofgarten. Alles das sind Zeugnisse einer glanzvollen Geschichte.

Die ehemalige Garnisonsstadt ist heute geprägt durch etliche aufstrebende mittelständische Industriefirmen aus den Branchen der Elektrotechnik, der Nahrungsmittelindustrie und der Kunststoffverarbeitung. Die Arbeitslosenquote in Ansbach lag im Oktober 2010 mit 2,9 Prozent unter der 3-Prozent-Marke, sodass im Prinzip von Vollbeschäftigung in Ansbach gesprochen werden kann. Ansbach hat viel in seine Standortfaktoren investiert und so ist es den Stadtoberen gelungen, nicht nur die angestammten Unternehmen in Ansbach zu halten, sondern auch neue Unternehmen anzusiedeln. Zu den bekanntesten Firmen gehören unter anderem die Robert Bosch GmbH, Unilever Bestfoods Deutschland sowie die Oechsler AG.

Geschichtliche Daten zu Ansbach

  • Bereits 10.000 bis 8.000 v. Christi erste Besiedlung in der Mittelsteinzeit
  • Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Ansbach um 1189
  • 1221 fand Ansbach erstmalig als Stadt Erwähnung
  • 1363 werden Stift und Stadt zollerisch und die Hohenzollern zu Reichsfürsten erhoben
  • 1456 wird Ansbach zur Residenz
  • 1763 Gründung der staatlichen Porzellanmanufaktur
  • 1831 – 1833 lebt Kaspar Hauser in Ansbach
  • 1838 wird Ansbach die Hauptstadt von Mittelfranken
  • 1945 Bombenangriffe auf Ansbach und Zerstörung der Ansbacher Brücken
  • 1972 umfangreiche Eingemeindungen – Ansbach wird zur fünftgrößten Stadt Bayerns
  • 1975 Autobahnanschluss
  • 1997 Eröffnung Brückencenter
  • 1998 Eröffnung des Hohenzollernrings

Ansbachs Sehenswürdigkeiten

Die markgräfliche Residenz ist einen Besuch wert. Hier kann der Glanz vergangener Zeiten in 27 prunkvollen Räumen bestaunt werden. Hauptattraktionen sind der doppelgeschossige Festsaal, das Spiegelkabinett und der mit 2.800 Fliesen ausgestattete Kachelsaal aus der ehemaligen Ansbacher Fayencenmanufaktur. Ebenfalls sehenswert ist auch die Bayerische Staatssammlung „Ansbacher Fayence und Porzellan“.

Die in der Rosenbadstraße stehende Synagoge gehört zu den bedeutendsten barocken Synagogen Süddeutschlands, die im Original erhalten sind. Das Gebäude hat sogar die Reichskristallnacht unbeschädigt überstanden. Eine jüdische Gemeinde gibt es in Ansbach nicht mehr, sodass die Synagoge heute nur als Museum und für kulturelle Zwecke genutzt wird.

Im Markgrafenmuseum wird die Geschichte der Stadt und des Fürstentums vermittelt. Es gibt ein Stück begehbare Stadtmauer und die Kaspar-Hauser-Abteilung. Wer sich für Kaspar Hauser interessiert, sollte sich auch das Kaspar-Hauser-Denkmal in der Platenstraße ansehen.  Es wurde 1981 errichtet und zeigt Europas Kind in zwei Gestalten, einmal so, wie er 1828 in Nürnberg auftauchte und einmal als jungen Edelmann, der 1833 im Ansbacher Hofgarten umgebracht wurde.

Sehenswert ist auch die Orangerie im Hofgarten, die 1726 bis 1728 von Carl Friedrich von Zocha erbaut wurde. In der Orangerie befinden sich heute Räume für Konzerte und Tagungen.

Eines der Wahrzeichen Ansbachs ist das Herrieder Tor. Der 47 Meter hohe repräsentative Bau entstand 1750/51 unter Markgraf Carl Wilhelm Friedrich Brandenburg-Ansbach. Der Vorgängerbau des heutigen Tores wurde bereits 1374 erstmalig erwähnt. Auf der Nordseite befindet sich ein Glockenspiel, das jeden Tag um 11.00 und um 17.00 Uhr den Hohenfriedberger Marsch spielt. Blickt der Besucher durch das Tor, hat er einen schönen Blick auf die steinerne Promenade, ein Ensemble aus dem 18.Jahrhundert, in dem Stilelemente des späten Barock und des Klassizismus zu erkennen sind.

Kultur in Ansbach

Ansbach hat nicht nur eine Reihe wunderschöner und prachtvoller Bauten, die es zu besichtigen lohnt. In Ansbach gibt es auch für Kulturliebhaber viel zu erleben. Dazu gehören zum Beispiel die Ansbacher Rokoko-Festspiele Anfang Juli. Es gibt Musik und Tanz aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die für die Besucher zu einem einzigartigen Augen- und Ohrenschmaus werden.

Im Rhythmus von zwei Jahren findet die Bachwoche in Ansbach statt. Zehn Tage lang von Ende Juli bis in den August hinein erklingen die Werke von Bach in den barocken Sälen. Die Bachwoche kann inzwischen auf eine über 50-jährige Tradition verweisen.

Seit 1998 werden in Ansbach auch alle zwei Jahre die Kaspar-Hauser-Festspiele veranstaltet, der wohl der berühmteste Bürger von Ansbach ist, obwohl er dort nur zwei Jahre lebte.