Obermichelbach im Landkreis Fürth

Obermichelbach ist eine Gemeinde, die sich am nördlichen Rand des Landkreises Fürth und damit in der Metropolregion Nürnberg befindet. Die Gemeinde hat heute knapp 3.300 Einwohner, wobei die Einwohnerzahl stetig steigt. Die stetig wachsende Einwohnerzahl zeigt, dass Obermichelbach eine optimale Wohngegend ist, die teilweise auch mit Erlenstegen – so z. B. im Heimatbuch „Alte neue Heimat“ – verglichen wird.

Die Gemeinde Obermichelbach ist in die drei Ortschaften Obermichelbach, Untermichelbach und Rothenberg untergliedert.

Die geographische Lage

Das Gemeindegebiet von Obermichelbach grenzt im Norden an den Landkreis Erlangen-Höchstadt und im Osten an die Stadt Fürth an. Die Gemeinde Tuchenbach, mit der Obermichelbach eine Verwaltungsgemeinschaft bildet, befindet sich im Westen. Südwestlich befindet sich die Gemeinde Veitsbronn, welche ebenfalls zum Landkreis Fürth gehört.

Die Geschichte von Obermichelbach

Die Geschichte von Obermichelbach geht viele Jahrhunderte zurück. Erstmals wurde der Obermichelbach – damals noch als „Grozzenmichelbach“ im Jahr 1348 urkundlich erwähnt, wobei es den Ort schon lange Zeit zuvor gab. Man geht davon aus, dass bei der Übertragung von insgesamt 22 Orten durch die Pfarrei Herzogenaurach an das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg auch Obermichelbach mit seinen heutigen zwei Ortschaften Untermichelbach und Rothenberg dabei war.

Zu einem kompletten Wiederaufbau von Obermichelbach musste es in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg kommen. Im Rahmen des Krieges wurde im Jahr 1634 Obermichelbach und Rothenberg vollständig vom Feuer zerstört.

Heute bildet Obermichelbach mit Tuchenbach zusammen eine Verwaltungsgemeinschaft – die Verwaltungsgemeinschaft Obermichelbach-Tuchenbach.


Beigefügt ist ein Auszug aus dem Buch „Stille Wege rund um Nürnberg“, erschienen 2009 im Berg Verlag; Autor und Fotograf: Werner Schwanfelder

Im Buch „Stille Wege rund um Nürnberg“ beschreibe ich 15 Touren, die man per Rad, Auto oder auch zu Fuß unternehmen kann. Sie führen abseits des großen touristischen Trubels zu vielen Schönheiten im Nürnberg Land. Natürlich gehört auch Obermichelbach dazu. Ich beschreibe eine Tour „Auf den Spuren des Markgrafen“ von Cadolzburg nach Kriegenbrunn. Der „Obermichelbacher Teil“ befindet sich auf S. 116.

Rechts neben der Kirche führt ein Feldweg nach Obermichelbach.

Auch in Obermichelbach ist eine Wehrkirche sehenswert. Die ältesten Gebäudeteile der heutigen Kirche in Obermichelbach stammen wohl von einer um 1350 genannten Filialkirche der Pfarrei Herzogenaurach. Man geht jedoch davon aus, dass die Kirche schon wesentlich älter ist. Die aus kleinen Quadern unregelmäßiger Größe und Bearbeitung bestehenden Mauern dieser Filialkirche haben sich als Innenmauern des Langhauses der heutigen Kirche erhalten, die damit die gleiche Größe hat wie das damalige Gebäude. Ob damals bereits ein Turm vorhanden war, ist nicht bekannt. Mit Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass an dieser Filialkirche in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein Turm angebaut wurde.

Dieser Turm war Kirch- und Wehrturm zugleich und diente mit zur Verteidigung und zum Schutz der Landbevölkerung. Damals umschlossen die Wehrmauern einen sehr engen Raum um die Kirche. Sie waren viel höher als die heute noch vorhandenen Reste auf der Straßenseite und im Westteil des Friedhofes. Noch im 15. Jahrhundert, spätestens am Anfang des 16. wurde auf der Nordseite des Turmes eine Sakristei angebaut. Diese Kirche, die 1614 zur Pfarrkirche erhoben worden war, wurde im Dreißigjährigen Krieg durch einen Brand zerstört. Beim Wiederaufbau, der mit der Einweihung am 18. August 1660 abgeschlossen war, aber auch in der Folgezeit kam es zu Veränderungen und schwerwiegenden Eingriffen in die beim Brand übriggebliebene Bausubstanz.

Auf dem Turm hängen die Glocken. Die erste für Obermichelbach hergestellte Glocke war 1743 gesprungen und musste durch eine neue ersetzt werden. Die goss der Nürnberger Glockengießer Christian Victor Herold 1744 in seiner Gießhütte am Frauentor aus dem Metall der gesprungenen Glocke. Diese Herold-Glocke wog 350 kg. Sie wurde 1918 für die Metallmobilmachung im Ersten Weltkrieg abgeliefert und eingeschmolzen. Die heutigen Glocken wurden gestiftet.

Der kulturelle Tipp:

Kultur und Kirche haben schon immer eine Symbiose dargestellt. So sind fast alle Kirchenbauten Kunst und damit Kultur. Die schön renovierte Heilig Geist Kirche von Obermichelbach präsentiert solche Kultur in überzeugender Weise. Was liegt näher als weitere Kultur in diesem Raum und Rahmen anzubieten. Somit wird sich im Raum der Stille Neues, Innovatives, Bemerkenswertes ergeben. Wir werden Zeugen von kultureller Schöpfung. Klänge und Laute durchwehen den Raum der Stille und füllen ihn mit schöpferischem Geist.

So beschreiben die Macher das Programm „Kultur in der Kirche“. Vier Mal im Jahr werden in der Kirche von Obermichelbach hochklassige Konzerte unterschiedlichster Form dargeboten. So soll Kultur aufs Dorf gebracht werden, Verständnis für Kultur geweckt und Obermichelbach zu einem Refugium für Kultur gemacht werden. (Infos: http://www.obermichelbach.kirche.kultur.ms/).

Bis nach Untermichelbach ist es nicht weit, die Orte sind fast zusammengewachsen. In Untermichelbach begeben wir uns nach links auf einem Feldweg an einem Industriegelände entlang. Von nun an heißt es aufpassen, es gibt jetzt keine Markierung mehr. Der Weg überquert die Straße von Niederndorf nach Vach, führt ein Stück am Waldrand entlang und durchquert das Wäldchen nach rechts. Dann liegt auch schon Kriegenbrunn vor uns.