Vincenzenbronn | Großhabersdorf

Ein fränkisches Dorf mit Geschichte und Herz

Im Herzen des Landkreises Fürth, idyllisch eingebettet zwischen Feldern, Wäldern und sanften Hügeln, liegt Vincenzenbronn, ein Ortsteil der Gemeinde Großhabersdorf. Mit seinen knapp 350 Einwohnern und seiner ländlichen Struktur ist Vincenzenbronn ein echter Geheimtipp für alle, die das ursprüngliche Franken entdecken möchten.

Eine bewegte Geschichte

Vincenzenbronn kann auf eine über 650-jährige Geschichte zurückblicken. Bereits im Jahr 1370 wurde der Ort unter dem Namen „Vincencenprunne“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name verweist auf eine Quelle („Brunnen“) und auf den Heiligen Vinzenz, was Hinweise auf die religiöse und die naturnahe Prägung des kleinen Dorfes seit seiner Gründung sind.

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Vincenzenbronn wechselvolle Zeiten: Es gehörte zu verschiedenen Herrschaften, darunter dem Oberamt Cadolzburg, dem Burggrafentum Nürnberg und dem Kloster Heilsbronn.

Besonders schwer traf das Dorf der Dreißigjährige Krieg – 1632 wurde es nahezu vollständig zerstört, als sich die Truppen Wallenstein zurückgezogen hatten. Über 100 Einwohner verloren ihr Leben, die Kirche und die Schule lagen in Trümmern. Doch die Dorfgemeinschaft bewies Stärke. Vincenzenbronn wurde wieder aufgebaut und konnte sich bis heute seinen dörflichen Charakter bewahren.

Heute ist Vincenzenbronn eine kleine Ortschaft, deren Einwohner die umliegende Gegend schätzen, welche aus Feldern und Wäldern besteht und somit eine gute Lebensqualität bietet. Als kleines Manko ist anzuführen, dass durch Vincenzenbronn die Staatsstraße führt, die von Nürnberg bzw. vom Nachbardorf Ammerndorf in Richtung Großhabersdorf führt.

Der Name „Vincenzenbronn“ leitet sich einerseits vom ersten Patron der hier befindlichen Kirche, dem Heiligen Vincenz, andererseits von „Bronnen“, was Brunnen bedeutet, ab. In der Anfangszeit hat der Ort „Bronn“ geheißen und wird von den Einheimischen teilweise mit der alten, nicht mehr gültigen Bezeichnung auch heute noch so genannt.

Nördlich von Vincenzenbronn liegt die Ortschaft Vogtsreichenbach, südlich die Ortschaft Fernabrünst.

Die Kirche St. Laurentius

Das kirchliche Zentrum des Ortes bildet die evangelisch-lutherische Filialkirche St. Laurentius.

Der Kirchturm stammt vermutlich aus dem 13. oder 14. Jahrhundert und wurde 1473 aufgestockt. 1748 wurde das Langhaus unter dem bekannten Barockbaumeister Johann David Steingruber erneuert. Der Kanzelaltar, die umlaufenden Emporen und die kleine historische Orgel aus dem Jahr 1843 verleihen dem Innenraum einen schlichten, aber besonderen Charme.

Die Kirche steht heute unter Denkmalschutz und ist ein beliebter Ort für Taufen, Hochzeiten und Gottesdienste.

Leben im Dorf

Vincenzenbronn ist trotz seiner geringen Größe ein lebendiges Dorf mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Das Bürgerhaus dient als Treffpunkt für Vereine und Veranstaltungen. In diesem kommen Feuerwehr, Ortsverein, Posaunenchor und viele andere regelmäßig zusammen. Auch die jährliche Kirchweih, die jeweils am zweiten Augustwochenende gefeiert wird, bringt Jung und Alt in festlicher Atmosphäre zusammen.

Die Kinder freuen sich über das regelmäßig stattfindende Spielmobil, und auch Wanderer und Radfahrer kommen auf ihre Kosten. Mehrere gut ausgebaute Wege führen durch die Umgebung, darunter die Touren „Durch Wald & Flur“ und „Der Natur auf der Spur“.

Die Landschaft rund um Vincenzenbronn lädt zum Verweilen, Spazierengehen, zu sportlichen Betätigungen und zum und Genießen ein.

Herausforderungen und Zukunft

Eine Herausforderung bleibt jedoch der Durchgangsverkehr. Die Hauptstraße, die durch Vincenzenbronn führt, ist eine vielbefahrene Verbindung nach Nürnberg und Fürth. Täglich rollen hier rund 9.000 Fahrzeuge durch das Dorf, darunter auch zahlreiche Lkw. Seit einigen Jahren wird daher über mögliche Verkehrsberuhigungen oder Umgehungslösungen diskutiert.

Gleichzeitig bemüht sich die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung um eine nachhaltige Entwicklung, die Vincenzenbronn zukunftsfähig machen und seinen dörflichen Charakter erhalten soll.

Weitere Artikel zum Thema: