Fürth, eine lebenswerte Stadt

Als am 07.12.1835 der Adler als erste deutsche Dampfeisenbahn von Nürnberg nach Fürth fuhr, bestand die Kleeblattstadt (wegen des Kleeblatts im Wappen) schon seit mehr als 800 Jahren.

Bis die mittelfränkische Stadt (aktuell ca. 110.000 Einwohner) im Jahr 2007 sein tausendjähriges Bestehen feiern konnte, hat sie einige wohlklingende Beinamen sammeln können, welche die wesentlichen Charakterzüge dieser charmanten Stadt beschreiben.

„Wissenschaftsstadt“ prangt seit 2007 auf den Ortsschildern, und ganz aktuell ist Fürth auch noch Solarstadt geworden, denn lt. Stadtratsbeschluss richtet die Stadt bei zukünftigen Bauvorhaben ein besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz und unterstützt Solartechniken. Zukünftig soll sich noch „Bad“ dazu gesellen, denn seit 2007 gibt es mit der Frankentherme ein Thermalbad mit offiziell anerkannter Heilquelle. Ob die Stadt zukünftig Bad Fürth heißen darf oder muss, darüber ist man sich noch nicht einig geworden.

Die Innenstadt

Heute fährt man mit der U-Bahn von Nürnberg nach Fürth und trifft dort auf eine Innenstadt, welche einerseits vom lebhaften Treiben verschiedener Nationalitäten geprägt ist und andrerseits mit einer gut erhaltenen Bausubstanz überrascht. Fürth wurde im Krieg fast nicht zerstört, und so ist das historische Stadtbild weitgehend erhalten geblieben. Bewohnte restaurierte Häuser aus dem 19. Jahrhundert und wunderschön hergerichtete Wohnhäuser aus dem 18. und sogar 17. Jahrhundert glänzen im Gründerzeit- und Jugendstil mit teilweise sehr eleganten und auch teuren Wohnungen. Das Herzstück, und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt, bildet das 1850 erbaute Rathaus, welches nicht zufällig dem Palazzo Vecchio in Florenz ähnelt.

Die Fürther wissen: in ihrer Stadt lässt es sich gut leben. Bildungseinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplätze und Freizeitangebote lassen keine Wünsche offen. Auch in kultureller Hinsicht ist einiges los. Das Stadttheater überrascht immer wieder mit hervorragenden eigenen Produktionen, bietet aber auch als Gastspieltheater eine Bühne für gern besuchte Tourneeproduktionen verschiedenster Sparten. Daneben gibt es eine kaum überschaubare Vielzahl von Kleinkunstbühnen, allen voran die Comoedie des überregional bekannten Künstlerduos Heißmann und Rassau.

Die Fürther feiern gern, das merkt man am deutlichsten, wenn alljährlich im Oktober die Michaeliskirchweih stattfindet. Diese Straßenkirchweih ist eine der ältesten und bedeutendsten in Bayern, und belegt mit ihren Fahrgeschäften und Ständen nahezu die gesamte Innenstadt. Sie hat einen traditionell geprägten Charakter, und es ist durchaus üblich, dass die Besucher der Kirchweih in Tracht gekleidet sind. Am Kirchweihsonntag findet ein Festzug statt, der an Pracht seinesgleichen sucht, und den sich kein Fürther entgehen lässt.

Nicht zuletzt soll erwähnt werden, dass Fürth in Mittelfranken einige Berühmtheiten hervorgebracht hat, für welche stellvertretend der ehemalige Bundeskanzler Ludwig Erhard, sowie Henry Kissinger, der spätere Außenminister der USA und Friedensnobelpreisträger genannt werden sollen.