Cadolzburg (Landkreis Fürth)
Cadolzburg ist eine Augenweite. Der schöne Ort liegt im Landkreis Fürth und hat eine lange Geschichte. Kommt man nach Cadolzburg, spürt man förmlich die historische Vergangenheit, die vor allem auf die Burg und die alten Sandsteingebäude zurückzuführen ist. Neben Cadolzburg, das von den Einheimischen auch „Sporch“ genannt wird, gehören zu dem Markt nach 15 weitere Ortsteile.
Die Hindenburgstraße
Die Hindenburgstraße, die die Hauptdurchfahrtsstraße durch Cadolzburg ist, bietet heute leider nur noch wenige erhaltene historische Gebäude. Bereits im Jahr 1689 wurde die Straße erstmals erwähnt; die Bebauung der Straße hatte jedoch bis 1810 gedauert. Zu dieser Zeit wurde ein Baumgarten, der sich nördlich der Baumgartenstraße – so der damalige Name der heutigen Hindenburgstraße – verkauft. Heute sind leider nur noch die Häuser des Kaufmanns Haack, des Arztes Leonhard Hammel und die Villa des damaligen Cadolzburger Bürgermeisters Hans Balthasar Brandstätter erhalten.
Die Burg
Cadolzburg verdankt seinen Namen der Burg, die sich im Zentrum des Ortes befindet. Die Anfänge der Burg bzw. die Zeit, wann diese errichtet wurde, können heute nicht genaue nachvollzogen werden. Die historischen Dokumente sprechen von der „Burg des Kadold“, der letztendlich dem Ort seinen Namen gegeben hat. Die damalige Schreibweise von Cadolzburg lautet „Kodoldesburc“. Wer letztendlich dieser Kadold war, kann heute nicht definitiv gesagt werden.
Urkundlich wurde die Burg im Jahr 1157 erstmals erwähnt, obwohl die Burg bereits viel früher erbaut wurde. Dies lässt sich jedoch heute nicht mehr nachweisen. Zahlreiche Urkunden aus der Zeit zwischen dem 7. und dem 15. Jahrhundert nennen bereits einen Kadold.
Der Aussichtsturm
Bereits aus der Ferne fällt der Aussichtsturm auf, der umgangssprachlich auch „Bleistift“ genannt wird. Der im Jahr 1893 von der Münchner Lokalbahn-Aktiengesellschaft errichtete Turm gilt heute als Wahrzeichen des Marktes Cadolzburg. Doch das kommt nicht von ungefähr – der Turm wurde an einer hohen Stelle in Cadolzburg errichtet, auf die Aussichtplattform gelangt man über ein fünf Stockwerke hohes Treppenhaus. Nicht nur der Turm selbst ist von weitem zu sehen, auch auf der Aussichtplattform des Turmes hat man einen herrlichen Blick in das Cadolzburger Umland bis nach Nürnberg.
Als im Jahr 1892 die Münchner Lokalbahn-Aktiengesellschaft die Normalspur-Strecke Fürth-Zirndorf bis nach Cadolzburg verlängerte, beschloss man gemeinsam mit dem Markt Cadolzburg unter dem damaligen Bürgermeister Hans Brandstätter, den Aussichtsturm zu errichten. Damit sollte der Ausflugsverkehr gefördert werden. Allen voran die Fürther nahmen den Aussichtsturm zum Anlass, um an den Wochenenden mit der Bahn nach Cadolzburg zu fahren.
Gegen einen kleinen Spendenbeitrag kann man auf die Aussichtplattform des Turmes steigen; der Turm ist grundsätzlich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang für seine Besucher offen.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Als Besucher Cadolzburgs sollte man auf jeden Fall auch die evangelisch-lutherische Pfarrkirche, die sich in der Nähe der Burg befindet, besichtigen. Die Markgrafenkirche wurde in den Jahren 1750/1751 in nur einer eineinhalbjährigen Bauzeit errichtet. Heute nimmt man an, dass die Kirche als Saalbau in klassizistischer Barockform über den Vorgängerbau, der in gotischem Stil vorhanden war, errichtet wurde. Die Grundmauern der Vorgängerkirche, die bereits aus dem Mittelalter stammte, wurden für die neue Kirche verwendet.
Der Obstanbau hatte lange Zeit in Cadolzburg eine hohe Bedeutung. Allen voran hatte der Erdbeeranbau und der Kirschenanbau in Cadolzburg bereits sehr stark seit dem Jahr 1870 floriert. Aus diesem Grunde hatte die Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann im Jahr 1973 den „Brestlas“-Brunnen geschaffen. Dieser sollte an den zu dieser Zeit bereits über 100jährigen erfolgreichen Obstanbau erinnern. Der Obstanbau selbst wurde jedoch schon sehr viel früher begonnen. So ist heute bekannt, dass bereits in den 1820er Jahren eine Kirschenplantage angelegt wurde.
Das Heimatmuseum, das sich am Pisendelplatz in Cadolzburg befindet, gibt seinen Besuchern einen Einblick in die Geschichte des Marktes. Durch den Heimatverein wurde das Museum im bereits im Jahre 1668 erbauten, damaligen Rathaus untergebracht. Heute trägt das Haus den Namen „Rangau-Heimathaus“.
Die Ortsteile
Die Ortsteile von Cadolzburg sind Ballersdorf, Deberndorf, Egersdorf, Gonnersdorf, Greimersdorf, Pleikersdorf, Roßendorf, Rütteldorf, Schwadermühle, Seckendorf, Steinbach, Vogtsreichenbach, Wachendorf, Waldhaus und Zautendorf.