Langenzenn

Die Siebener Wander- und Radwege der tausendjährigen Stadt

Die Stadt Langenzenn im Rangau (Landkreis Fürth) hat für Menschen, sie sich gerne an der frischen Luft bewegen, etwas Außergewöhnliches geschaffen – den „Siebener Weg“.

Die Bedeutung der „Siebener“

Siebener ist eine Bezeichnung aus dem Volksmund für das Amt der Feldgeschworenen. Dieses Ehrenamt gibt es seit dem 13. Jahrhundert und heute noch in wenigen Bundesländern, unter anderem in Bayern. Da damals zur Durchführung dieses Amtes sieben Personen notwendig waren, prägte sich der Name Siebener. Siebener wird man durch Leistung eines Amtseids und ist dies dann auf Lebenszeit. Sie hüten Markungen und Grenzen im Gemeindegebiet und zwischen den Gemeinden. Falls nötig, bringen sie Grenzsteine in die richtige Position. In bestimmten Fällen ersetzen sie verlorene Grenzsteine.

Es gibt ein Geheimnis, das „Siebenergeheimnis“

Dieses Geheimnis macht neugierig, doch man wird es nicht lüften. Die Bewahrung des Siebenergeheimnisses gehört zum Eid. Nur so viel darf man wissen: Durch dieses Geheimnis kann der Siebener herausfinden, ob ein Grenzpunkt verletzt ist oder nicht.

Der Siebener Weg

Der Siebener Weg ist bei Wanderern und Nordic Walkern sehr beliebt. Er umfasst eine Wegstrecke von fünf Kilometern mit einer ungefähren Laufzeit von 1 ¼ Stunden. Der Startpunkt ist der Langenzenner Bahnhof. Der Siebener Wanderweg und die dazugehörige Broschüre wurde von dem Obmann der Siebener, Herrn Martin Weber, erstellt. Der Flyer kann auch auf der Homepage der Stadt Langenzenn unter www.langenzenn.de als PDF-Datei heruntergeladen werden. Auf diesem ist der Rundweg und seine Besonderheiten genauestens beschrieben.

Der Siebener Wanderweg ist ein Rundweg mit acht Stationen, an welchen jeweils ein größerer Stein angebracht ist. In jeden Stein ist ein Spruch eingemeißelt. Der erste Stein beherbergt die bedeutungsvollen Worte aus der Bibel (Psalm 118 Vers 22): „Den Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.“ Mit dem Stein ist der Erlöser Jesus Christus gemeint, der Sohn Gottes. Auf ihn allein kann man sein Lebenshaus dauerhaft bauen, was jedoch nur Wenige wirklich tun. Auf den sieben restlichen Steinen stehen die Strophen des Siebener Liedes.

Der Siebener Platz

Der Siebener Platz ist das wichtigste Ziel des Siebener Weges. Hier findet sich eine Infotafel mit vielen interessanten Informationen. Infos über die Bedeutung der Feldgeschworenen, der Steine und Pflanzen.

Ausblick auf das schöne Umland

Folgt man der Wegbeschreibung, so kommt der Wanderer bald an einen Ort, an dem sich das fränkische Umland auf eine bezaubernde Art und Weise zeigt. Der Betrachter kann auch bis zum Moritzberg schauen und hat die Städte Nürnberg und Fürth direkt vor sich.

Der große Rundweg

Wer gut zu Fuß ist, kann den Siebener Weg verlassen und einen größeren Rundweg (Rundweg 7) gehen, der insgesamt 17 Kilomether lang ist und bis zum Laubendorfer Staagärtla führt. Die Wegstrecke wird in zirka vier Stunden zu gehen sein und bringt den Wanderer wieder an seinen Ausgangspunkt, den „Siebener Weg“ zurück.

Der Siebener Radweg

Eine gute Nachricht für alle Radler: Es gibt auch die „Siebener Radwege“! Insgesamt gibt es vier Radrundwege. Der Zentralradweg, der von Nürnberg Richtung Bad Windheim und Rothenburg ob der Tauber geht, ist direkt an die Radrundwege angeschlossen. Auch hierüber gibt es eine ausführliche Broschüre, die unter www.langenzenn.de herunter geladen werden kann.

Quellen:
Broschüren „Langenzenn Siebener Weg (2. Auflage 2008)“ und „Langenzenner Siebener Radweg (2. Auflage 2009)