Autor: Werner Schwanfelder

Die Reihe ist schon etabliert, das Thema Mittelfranken ist neu. Das Buch beschreibt 111 attraktive Orte in Mittelfranken. Das größte Problem bei solch einem Buch ist die Auswahl. Denn es gibt natürlich wesentlich mehr als 111, ja auch mehr als 1111 Orte in Mittelfranken, die einen Besuch wert sind. Die Tipps reichen von A Abenberg mit der Klöppelschule, die nicht nur für Senioren gedacht ist und bereits ihren 100. Geburtstag gefeiert hat - bis W wie Wolframs-Eschenbach mit dem Museum Wolfram von Eschenbach ohne alle Ausstellungsstücke, weil es in der Tat keine gibt. Und trotzdem konnten die Macher den Zeitgeist bestens darstellen.

Sie finden in dem Buch garantiert Orte, die auch Einheimische nicht kennen: Den Schnapsbrenner in Großweingarten. Die Comoedia Mundi von Trautskirchen. Den Kräutergarten von Vestenbergsgreuth. Den Obstlehrgarten von Weißenburg. Das Krautland von Merkendorf. Die Spitze der Kirche im Park von Neuendettelsau. Das Lazarett von Neustadt a.d. Aisch. Den Ehrl Stone & Garden in Greding. Den Bodenlehrpfad in Kalchreuth. Den Grehhütl von Cadolzburg. Das Schloss Scharfeneck in Baiersdorf – und eben 100 weitere Orte.

111 Orte in Mittelfranken die man gesehen haben sollteDas Konzept des Buches bringt vier Aspekte zur Deckung

Da gibt es die Sehenswürdigkeiten „in der zweiten Reihe“ in oder an einem Ort. Das ist keine Herabwürdigung, sondern eher ein Gütesiegel: Interessant, überraschend, lehrreich, lebendig, noch zu entdecken, nicht überlaufen.

Alle diese Sehenswürdigkeiten und Orte haben etwas mit Geschichte zu tun. Denn alles, was wir heute bestaunen ist gelebte Geschichte. Das Erleben kann selbstverständlich unterschiedlich intensiv sein.

In diesem Buch werden die Objekte des Interesses beschrieben und abgebildet, auf eine andere Art. Keine Postkartenmotive, sondern ungewohnte Perspektiven, keine Hochglanztexte, sondern wichtige Nebensächlichkeiten werden zum Mittelpunkt erhoben. Das ist für den Leser, für den Käufer ein Reiz.

Wenn die Menschen das Buch kaufen und dorthin reisen wird daraus Tourismus. Es ist zwar eher ein Marketingwort. Aber in Wirklichkeit ist Tourismus, das Treffen von wissbegierigen Menschen mit Sehenswürdigkeiten und Orten. Viele Reisende bedeuten viel Tourismus, bedeuten, dass die Sehenswürdigkeiten, auch die versteckten der zweiten Reihe in den Vordergrund rücken.

Somit wird das Buch zum Mittler zwischen Sehenswürdigkeit und Ort und den Reisenden und Tourismus. Es gibt Reisende, deren Motivation die Natur ist. Sie wandern, fahren mit dem Fahrrad, reiten oder paddeln. Aber es gibt auch immer mehr Reisende, die Geschichte und damit Sehenswürdigkeiten und Orte mit „more“, mit mehr Inhalt erleben, Kultur erleben wollen. Wenn das Zusammenspiel klappt, kommen wir zu einer attraktiven win-win-win-Situation. Der Reisende hat einen Mehrwert an Kultur und Wissen. Der Ort hat Verdienstmöglichkeit aufgrund seiner touristischen Infrastruktur und der Verlag, der Buchhandel und sogar der Autor haben einen kleinen monetären Gewinn. Das wäre durchaus erstrebenswert.

Der Autor, Werner Schwanfelder, wünscht viel Spaß beim Lesen und viel Begeisterung beim Besichtigen der 111 Orte in Mittelfranken, die man gesehen haben muss.