Die Mauthalle in der Nürnberger Innenstadt

Ein interessantes und zugleich historisches Gebäude ist die Mauthalle, welche in der Nürnberger Innenstadt, der Lorenzer Altstadt zu finden ist. Heute werden die Besucher der Mauthalle kulinarisch verwöhnt, denn in dem historischen Gebäude befindet sich ein Restaurant – das Restaurant „Barfüßer“ – mit einer eigenen Hausbrauerei.

Die Mauthalle ist in Nürnberg am Hallplatz, Ecke Königstraße zu finden.

Die Geschichte der Mauthalle

Hans Behaim der Ältere hatte in den Jahren von 1498 bis 1502 das Gebäude als reichsstädtisches Kornhaus erbauen lassen. Das Gebäude wurde als dreigeschossiger Sandsteinbau errichtet, auf dem ein fünfgeschossiger Erker aufgesetzt ist und hieß damals „Kornhaus bei St. Claren“. Hier wurden damals Salz, Wein und Getreide gelagert. Dass es sich bei dem Bau um ein stattliches Gebäude handelt, zeigen die Ausmaße. Zusammen mit dem fünfgeschossigen Dachboden hat das Gebäude damit insgesamt acht Geschosse. Die Mauthalle hat eine Länge von 84 Metern und eine Breite von 20 Metern.

Das Korn wurde in das damalige Kornhaus über die Giebelseiten transportiert. Zahlreiche Aufzugsluken, welche sich heute noch zeigen, dienten für den Transport ins Innere des Gebäudes.

In den Jahren 1571/1572 zog in das Kornhaus das reichsstädtische Zoll- und Waagamt ein. Aus diesem Grund wurde von den Nürnbergern das Kornhaus auch als „Zollhaus“ bezeichnet. Aber auch „Neue Waage“, „Große Waage“ brachte die neue Nutzung des Kornhauses dem Gebäude ein.

Den heutigen Namen „Mauthalle“ erhielt das Gebäude erst im 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde das Gebäude als Hauptzollamt genutzt. Anstatt des Begriffes „Zoll“ wurde fortan der Begriff „Maut“ verwendet und der Halle damit der Name „Mauthalle“ gegeben, welcher heute bei den Nürnbergern ein geläufiger Begriff ist.

Im Jahr 1896 wurde die Mauthalle durch den bayerischen Staat an die Heilig-Geist-Spital-Stiftung, welche von der Stadt Nürnberg verwaltet wurde, veräußert.

Das Geschäftshaus

Aufgrund der geographischen Lage der Mauthalle an der aufstrebenden Königsstraße und der Nähe zum Hauptbahnhof diente das Gebäude ab 1897/1898 als Geschäftshaus.

Der Zweite Weltkrieg ging auch an der Mauthalle nicht spurlos vorbei. Im Jahr 1945, also gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, brannte die Mauthalle nach Bombentreffern vollständig aus. In den Jahren 1951 bis 1953 wurde das Gebäude – allerdings nur in vereinfachter Form – wieder aufgebaut. Noch heute wird das Gebäude als Büro- und Geschäftshaus genutzt; der Name „Mauthalle“ ist unverändert erhalten geblieben.

In dem heute in der Mauthalle beherbergten Restaurant „Barfüßer“ werden die Gäste beim Flair einer Hausbrauerei gut verköstigt; hier wird unter anderem eine gute fränkische Kost und das selbst gebraute Bier serviert. Direkt im großen Gastraum befindet sich ein Braukessel. Beeindruckend sind die großen Kellerräume, die Platz für bis zu 600 Gäste bieten.

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