Das Synagogendenkmal in Nürnberg
Direkt gegenüber dem Heilig-Geist-Haus, am nördlichen Ende der Spitalbrücke ist ein kleiner Platz, auf dem sich das Nürnberger Synagogendenkmal befindet. Die Örtlichkeit, auf dem sich das Denkmal befindet, wurde nicht zufällig ausgewählt. Denn schräg gegenüber befindet sich der Hans-Sachs-Platz, auf dem sich einst die Nürnberger Hauptsynagoge befunden hatte.
Die Nürnberger Synagoge wurde im maurisch-byzantinischen Stil im Jahr 1874 erbaut. Auf Anordnung von Julius Streicher wurde die Synagoge am 10.08.1938 abgerissen.
Das Denkmal
Bei dem Synagogendenkmal handelt es sich um einen quadratischen Platz, der leicht erhöht ist. An der Stirnseite des Platzes befindet sich ein Gedenkstein, auf dem ein Relief der damaligen Synagoge angebracht ist. Das Relief stammt von Reinhard Heiber. Etwa in der Mitte des Platzes ist eine Gedenkstele aufgestellt, welche von August Hofmann stammt und vom Bildhauer Zink gefertigt wurde. Auf dieser Gedenkstele ist folgender Text zu lesen:
„An dieser Stelle stand die im Jahr 1874 fertiggestellte und im maurischen Stil erbaute Nürnberger Hauptsynagoge. Noch vor der Kristallnacht wurde sie am 10.8.1938 von den NS-Machthabern zerstört und abgetragen“.
Linkerhand des Synagogendenkmals beginnt der Leo-Katzenberger-Weg, welcher parallel zur Pegnitz verläuft und zum Studentenwerk Erlangen-Nürnberg führt.
Die Seite des Gedenkplatzes, die zur Pegnitz zeigt, wird durch eine Sandsteinmauer begrenzt. In dieser Mauer ist in Lettern die Bibelstelle aus Sprüche 24, 12 zu lesen: „Und wenn man sagt: Siehe wir wussten nichts davon! Glaubst du nicht, dass er, der das Herz des Menschen kennt, ihn durchschaut? Er vergilt dem Menschen nach seinen Taten“.
Leo Katzenberger
Links neben dem Gedenkstein mit dem Relief befindet sich eine Gedenktafel für Leo Katzenberger. Diese Tafel informiert darüber, dass Leo Katzenberger der Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg war und in der Zeit vom 25.11.1873 bis 03.06.1942 gelebt hatte.
Leo Katzenberger wurde aufgrund der Nürnberger Gesetze verhaftet und angeklagt und in einem Schauprozess des Sondergerichts Nürnberg ohne Schuld als Opfer der NS-Rassenjustiz verurteilt und hingerichtet.
Nach dem damaligen Vorsitzenden der israelischen Kultusgemeinde wurde der Leo-Katzenberger-Weg benannt.