Katzwang, ein Nürnberger Stadtteil

Im Südosten von Nürnberg, zwischen Rednitz und Main-Donau-Kanal liegt das früher selbständige Dorf Katzwang. Im Jahr 1152 wurde das einst an einer wichtigen Furt an der Rednitz gelegene Dorf erstmals urkundlich erwähnt, gegründet wurde es jedoch vermutlich bereits im 8. Jahrhundert.

Der Bischof Emicho von Freising, auch Wildgraf von Wittelsbach erwirkte im Jahr 1287 einen Ablasshandel für den Bau von Brücken und Kirchen, wodurch für die in Katzwang beheimateten Zisterziensermönche wegen der Bußzahlungen an die Kirche, der Bau einer steinernen Brücke möglich wurde. Später wurden dann weitere Ablassbriefe ausgestellt.

Im 13. Jahrhundert war Katzwang im Besitz eines Ministerialiengeschlechts, kam bereits früh in den Besitz des Klosters Ellwangen, welches Katzwang aber bereits 1296 mit allen Liegenschaften an das Kloster Ebrach weiterveräußerte. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde durch das Ebrachische Amt in Katzwang geführt, die Gerichtschaft jedoch durch das Ansbacher Amt in Schwabach.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde Katzwang wie viele andere Ortsteile auch, des Öfteren von Seuchen heimgesucht. Den Krankheiten Cholera, Ruhr und Pest fielen im Laufe der Jahre viele Menschen zum Opfer. Im Jahr 1562 starben 217 Personen, 1575 dann 128 Menschen und 1606 wieder 168 Menschen an den Folgen der Seuchen. Auch wurde durch insgesamt 60 Durchzüge von Truppen während des Dreißigjährigen Krieges viel Leid über die Bevölkerung gebracht.

Im Jahr 1792 ging Katzwang für kurze Zeit in den Besitz von Preußen über um dann 1806 ein Teil Bayerns zu werden. Zusammen mit Greuth wurde Katzwang 1808 dann zu einem Steuerdistrikt und im Jahre 1818 zu einer Gemeinde. Später entstanden im 20. Jahrhundert noch die Ortsteile Reichelsdorfer Keller und Neukatzwang. Die Gebietsreform im Jahre 1972 sorgte dann für die Eingemeindung von Katzwang mit Greuth, Neukatzwang und Reichelsdorfer Keller, wobei letztgenannter heute ein eigener Stadtteil ist.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Bevölkerungszahl des heutigen Stadtteiles Katzwang natürlich stark verändert. Wo im Jahr 1818 im kleinen Pfarrdorf Katzwang in 52 Anwesen nur 447 Personen lebten wurden im Jahr 1950 bereits 1.893 Bewohner in 250 Gebäuden und im Jahr 1997 bereits 10.799 verzeichnet. Heute zählt Katzwang ca. 10.500 Einwohner.

Durch die Veränderungen über die Jahrhunderte und die Eingemeindung nach Nürnberg, was zu einer typischen Vorstadtbebauung führte, ist von dem einstmals dörflichen Gefüge von Katzwang natürlich nur noch sehr wenig übrig geblieben. Nur um die alte Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“ und bei einigen landwirtschaftlichen Anwesen ist der ehemals dörfliche Charakter noch spürbar. Abgesehen von der bereits im Jahr 1287 erstmals erwähnten Wehrkirche und dem alten Pfarrhaus sind noch das aus dem Jahr 1888 stammende Schulhaus sowie zwei Walmdachbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert und ein altes Hammerwerk erhalten. In der Kirche sind außer dem ca. 500 Jahre alten, von Hans Traut von Speyer geschaffenen Marienaltar noch Wandfresken aus den Jahren um 1500, der Leonhardsaltar, das Sakramentshaus, die Auferstehungstafeln und ein sehr wertvolles lebensgroßes Kruzifix von Veit Wirsberger zu sehen.

Durch den Bau des Main-Donau-Kanals kam es am 26.03.1979 zu einer Katastrophe. In einem noch nicht fertig gestellten Teilstück des Kanals brach der Damm worauf sich ca. 350 Millionen Liter Wasser in den Ortskern ergossen und dort 120 Häuser beschädigten. Bei diesem Unglücksfall kam tragischerweise auch ein 12-jähriges Mädchen ums Leben.

Über die Jahre ist Katzwang zu einem attraktiven Stadtteil Nürnbergs geworden der auch einige prominente Einwohner hatte, wie z. B. die ehemaligen Spieler des 1.FCN Ferdinand (Nandl) Wenauer, sowie aus jüngerer Zeit David Jarolim oder Christian Eigler aber auch die Bronzemadaillengewinnerin der Olympischen Spiele 2004 Daniela Götz.

Viele Feste und Veranstaltungen wie die jährliche Kirchweih, das Bürgerfest, die Sonnwendfeier, Gemeindefeste der Kirche sowie Geselligkeiten, Feste und Vorstellungen im Kulturzentrum KaKuZe bereichern das Leben in Katzwang.