Das „Sankt“ im Namen kommt von der Kapelle, welche schon 1317 dem Hl. Leonhard geweiht wurde. Die Loonhardskirche, wie sie inoffiziell aber folgerichtig genannt wird, bildet den Mittelpunkt des kleinen Friedhofs, der einer der wenigen Kirchenfriedhöfe Nürnbergs ist.

Wer in früheren Zeiten in St. Leonhard sein Dasein fristete, war nicht zu beneiden, denn die Reichsstadt Nürnberg siedelte dort, und in drei weiteren Ansiedlungen vor den Toren der Stadt, einen Siechkobel an. Man erwehrte sich im Mittelalter der Ansteckungsgefahr von Lepra, Pest, Pocken und anderen schweren Krankheiten, indem man die Kranken einfach isolierte und sie dort mehr oder weniger ihrem Schicksal überließ. Da die Sitten streng waren, trennte man Männer und Frauen und bestimmte St. Leonhard nur für Frauen.

Die geographische Lage direkt am Handelsweg Richtung Augsburg war später wohl mit ein Grund, weswegen man das Dorf 1889 nach Nürnberg eingemeindete. St. Leonhard entwickelte sich fortan zu dem, was es heute noch ist: ein bürgerlich geprägtes Wohnviertel, und daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sich auch einige Industriebetriebe dort angesiedelt haben.

Die um 1900 erbauten Wohnhäuser sind heute mit multikulturellem Leben gefüllt, sofern sie nicht durch Kriegseinfluss zerstört wurden. Natürlich sind die Wohnungen dank umfangreicher Sanierungsaktionen dem heutigen Standard entsprechend renoviert, und einige alteingesessene Loonharder fühlen sich dort äußerst wohl. Es haben sich auch zahlreiche Neubauten dazu gesellt, der Charakter des Stadtteils ist jedoch hauptsächlich durch die alten Häuser geprägt.

Besucher brauchen übrigens keine historisch begründete Angst zu haben, die Loonharder sind genauso gesund wie alle anderen Nürnberger.