Buch, der ländliche Stadtteil Nürnbergs

Sollte man den Stadtteil Buch charakterisieren, wäre das eine schwere Aufgabe. Denn Buch ist einerseits durch das umliegende Knoblauchsland und durch die eigene Historie ländlich geprägt, andererseits findet man dort eine Filiale eines Grossisten, sowie andere Unternehmen, und damit könnte man Buch auch als Industriegebiet bezeichnen. Nicht zuletzt aber gibt es in Buch ein eingesessenes und beliebtes Restaurant, das sich mit seiner fränkischen Küche durchaus der gehobenen Gastronomie im Raum Nürnberg zurechnen darf.

Die geographische Lage

Buch liegt am nördlichen Stadtrand von Nürnberg, und ist mit seinen landwirtschaftlichen Anwesen in das größte Gemüseanbaugebiet integriert, das Knoblauchsland. Dieses wurde bereits im 8. Jahrhundert bewirtschaftet. Wie der Name vermuten lässt, wurden früher überwiegend Knoblauch und Zwiebeln angebaut, aber heute dient das großflächige Anbaugebiet überwiegend der Kultur von Gemüse, Spargel und Salat. Es wird recht oft kritisiert, dass durch die Gewächshäuser und Folien der ehemalige Charakter des Gebietes nachteilig verändert wird, und auch die Zersiedelung durch Wohngebäude stößt nicht immer auf Gegenliebe.

Aber vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, bleibt den Landwirten wohl nicht viel anderes übrig, wenn sie dem Konkurrenzdruck aus Holland wirksam entgegen wirken wollen. Das Knoblauchsland ist älter als die Ansiedlung, die im Jahr 1273 seine erste urkundliche Erwähnung fand, und seither Buch genannt wird.

Die Geschichte des Stadtteils

Seit dem frühen 15. Jahrhundert gehörte Buch zu Nürnberg, denn die Reichsstadt verleibte sich gern die umliegenden Siedlungen ein, um an Größe und Einfluss zu gewinnen. Zunächst hatte Buch, das nun zu Nürnberg gehörte, auch Vorteile von seiner Zugehörigkeit zur großen Stadt, aber im 16. Jahrhundert wurde es dafür bestraft, als es im Zweiten Markgrafenkrieg vollständig zerstört wurde.

In den folgenden fast 500 Jahren erlebte das wieder aufgebaute Buch einige Irrungen und Wirrungen, wurde zeitweilig sogar den Preußen zugeschlagen, die es 1808 an das Königreich Bayern übergaben. Da Buch aber im Innersten weder preußisch noch bayrisch, sondern nichts anderes als fränkisch ist, kann es wohl als glückliches Ende der Entwicklung bezeichnet werden, als 1924 die Eingemeindung nach Nürnberg erfolgte.

Seither entwickelt sich Buch zu einer Vielseitigkeit, die dazu führt, dass man dort gut leben kann. Für ruhige Wohngebiete ist ebenso gesorgt, wie für Arbeitsplätze in den Betrieben. Die stadtnahe Lage ermöglicht die Teilnahme am städtischen Leben mit allen Vorteilen, und gleichzeitig ist man nahe an der Natur.

Die zentrale Lage im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen kommt als weiterer Vorteil dazu, den übrigens auch die Städter ganz gern nutzen, denn zum Einkaufen und Essen fährt man nach Buch.