Der Nürnberger Stadtteil Höfen

Selbst wenn man kein geschichtliches Hintergrundwissen hat, kann man leicht erraten, woher die Bezeichnung für den wohnlichen Stadtteil im Westen Nürnbergs kommt. Höfen ist nach den ehemals sieben Anwesen benannt, welche schon in der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1282 existierten.

Zu den Höfen reiste man in dieser Zeit von Nürnberg aus, und das tut man noch heute, mit dem Unterschied, dass das ehemalige Dorf seit 1899 zu Nürnberg gehört und man deshalb „nach“ Höfen mit der U-Bahn fahren kann. Fast jedenfalls, denn einen direkten U-Bahn-Anschluss hat Höfen nicht, was nicht weiter stört, denn mit dem Bus oder zu Fuß ist die nächste Haltestelle mühelos zu erreichen.

Höfen ist von der Größe her nämlich gut überschaubar. Freilich gibt es heutzutage mehr als die sieben Anwesen aus der früheren Zeit. Diese existieren leider nicht mehr im Original, denn im Laufe der Geschichte wurde der Ort mehrmals Schauplatz von Kriegshandlungen, obwohl der Ort niemals direkt in die Streitigkeiten verwickelt war.

Aber als feindliche Truppen mit böser Absicht auf dem Weg nach Nürnberg waren, wurde Höfen zusammen mit den benachbarten Dörfern, die vor den Toren Nürnbergs lagen, niedergebrannt, zerstört und geplündert. Einige Male passierte dieses Unglück, und jedesmal bauten die Bauern ihre Höfe wieder auf.

Im 18. Jahrhundert kehrte dann etwas Ruhe ein, und im Zusammenhang mit dem allgemeinen gesellschaftlichen Umbruch veränderte sich auch die bäuerliche Struktur von Höfen. Als man sich mit den umliegenden Dörfern und Orten zu der politischen Gemeinde Höfen zusammenschloss, erhöhte sich mit der Einwohnerzahl auch der Einfluss der Höfener. Man konnte sogar eine eigene Schule bauen, und leistete sich einen Friedhof.

Im Zuge der Bestrebungen Nürnbergs, sich zu vergrößern, wurde Höfen eingemeindet, allerdings wurde dabei der Gemeindeteil Weikershof der Nachbarstadt Fürth zugeordnet. Somit erstreckt sich das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Höfen auf beide Nachbarstädte gleichermaßen, wobei der Stadtteil Höfen bei Nürnberg geblieben ist, und damit genau an der Stadtgrenze liegt.

Das heutige Bild von Höfen ist geprägt von seiner freundlichen Wohnbebauung, gemischter Bevölkerungsstruktur und belebtem Straßenverkehr. Letzteres bringt die gute Verkehrsanbindung mit sich. Man fährt eben nicht nur nach, sondern auch durch Höfen.