Röthenbach bei Schweinau

Röthenbach bei Schweinau, abgekürzt RB, ist seit 1922 ein Stadtteil von Nürnberg und gehört zur südwestlichen Außenstadt der Frankenmetropole. Selbst Kenner des heutigen Röthenbachs tun sich schwer mit der Vorstellung, dass dieses Fleckchen Erde einmal ein typisches Dorf gewesen sein soll.

Geschichtliches

Dieses „Dorf“ tauchte zum ersten Mal 1054 in einer Urkunde auf und zwar mit Namen Rotembach. Über Jahrhunderte teilten sich der Burggraf von Nürnberg und der Bamberger Domprobst den Ort. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Röthenbach preußisch, dann wieder bayrisch. Im Jahre 1808 dann führte das Königreich Bayern eine Reform ihrer Verwaltung durch und das Staatsgebiet wurde in Steuerdistrikte eingeteilt, als Vorläufer der späteren Gemeinden. Röthenbach war so 1808 ein eigenständiges Steuerdistrikt und im Jahre 1818 dann eine eigenständige Gemeinde. Seinen Dorfcharakter verlor Röthenbach langsam durch die im Rahmen der Industrialisierung entstehenden Arbeitersiedlungen. Die freien Felder Röthenbachs mussten in den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts der vermehrten Bautätigkeit weichen.

Röthenbach heute

Vertraut ist den Menschen in Nürnberg und Umgebung Röthenbach vor allem als ein Busbahnhof und Endstation der Nürnberger U-Bahn Linie 2. Nicht wenige nutzen seit 1986 diese bequeme und auch schnelle Möglichkeit, um in die Nürnberger Innenstadt zu kommen. Direkt bei der U-Bahn-Station befindet sich das REZ, das Röthenbacher Einkaufszentrum, das nicht nur von den Anwohnern gerne genutzt wird. Auf die Autobahn A 73 ist es von Röthenbach aus ein Katzensprung und somit auch nicht weit zur Autobahn A6 und A9. Des Weiteren laufen zwei Bundesstraßen direkt durch Röthenbach und zwar die Bundesstraße 14 Richtung Ansbach und die Bundesstraße 2 Richtung Schwabach. Röthenbach eine günstige Verkehrsanbindung zu bescheinigen, fällt also leicht. Weniger erfreulich sind für Anwohner wie für Autofahrer die Autokolonnen, die sich zu den Hauptverkehrszeiten durch die Ansbacher Straße zwischen dem Stadtteil Schweinau und der kleinen Nachbarstadt Stein bewegen.

Es soll nicht der Eindruck entstehen, Röthenbach habe nichts Interessanteres zu bieten als U- und Autobahnen, Busse und Straßen. Vor allem Schöneres darf noch erwähnt werden. Da gibt es den Faberpark im Süden, als früherer Garten des Steiner Faber-Castell-Schlosses, der seit 1984 von jedem besucht werden kann. Und ein Besuch ist er wirklich wert, empfehlenswert durch seine Bewaldung wegen der Laubfärbung im Herbst. Aber auch zu jeder anderen Jahreszeit geeignet, um die Seele baumeln zu lassen. Doch um den kleinen Weiher kann man nicht nur spazieren, auch sind dort einige Infotafeln zur Geographie des Parks, zu seinen Pflanzen und Tieren angebracht. Auch die Kinder lieben ihn! Ein schöner Spielplatz ist dort auch zu finden. Der Birkenwald liegt im Westen des Stadtteils und ist die zweite größere Grünfläche Röthenbachs, jedoch wesentlich kleiner als der Faberpark.

Geistliches und Kulturelles Leben

Dazu gehört zum einen der Röthenbacher Kulturladen im alten Schulgebäude an der Röthenbacher Hauptstraße. Durch seine vielseitigen Angebote wie Kinderkurse, Sprach-, Sport-, und Kreative Kurse, sein Bemühen um das Einleben von Neubürgern in diesem Stadtteil und verschiedenster Veranstaltungen ist er der Mittelpunkt des kulturellen Lebens in diesem Stadtteil. Kindergärten, Grund- und Hauptschule befinden sich vor Ort.

Zu guter Letzt darf die katholische Kirche Maria am Hauch und die evangelische Nikodemuskirche nicht vergessen werden – wenn man heute von Röthenbach spricht.