Der Nürnberger Stadtteil Altenfurt

Es gibt nicht viele Ortschaften, deren Namen man so leicht herleiten kann, wie den vom Nürnberger Stadtteil Altenfurt. Die Reichsstadt Nürnberg war im Mittelalter der Knotenpunkt nahezu aller Handelswege von und nach Nah und Fern.

Aber nicht nur Kaufleute mit ihren Handelszügen benützten die damaligen Straßen und Wege, auch Heerführer bewegten ihre Truppen auf den Pfaden, die für ihre Verhältnisse gut ausgebaut waren. Schlecht passierbare Stellen wurden befahrbar gemacht, und so kam es, dass das Gebiet südöstlich von Nürnberg, welches häufig von Hochwassern geplagt war, durch Holzbohlen gesichert wurde.

Woher der Name des Stadtteils kommt

Die Kaufmannszüge und Soldaten, welche in Richtung Regensburg unterwegs waren, konnten nun über die Furt trockenen Fußes ihren Weg fortsetzen. Die Alte Furt gab also den Namen für den heutigen Stadtteil Altenfurt, der zwar nicht mehr hochwassergefährdet ist, dafür aber sehr beliebt ist als Wohngegend für die Nürnberger.
Nur 8 km vom Stadtzentrum entfernt, aber doch am Stadtrand nahe der Natur, ist Altenfurt nahezu ideal zum Wohnen. Die wichtigsten Elemente für eine gute Infrastruktur finden sich in nächster Nähe, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Arbeitsplätze, Verkehrsanbindung – es ist alles da, was man zum komfortablen Wohnen braucht. Trotz der Nähe gehört Altenfurt aber erst seit der großen Gebietsreform 1972 zu Nürnberg.

Die gute Verkehrsanbindung über Bahn und Bus bestand zu diesem Zeitpunkt bereits schon seit mehr als 20 Jahren, mittlerweile wurde diese so gut ausgebaut und ergänzt, dass die Altenfurter in nur 15 Minuten an die U-Bahnhaltestelle Langwasser gelangen, und damit stehen alle weiteren Verbindungen offen.

Sehenswertes in Altenfurt

Aber es ist auch lohnenswert, die Fahrt in umgekehrter Richtung anzutreten, nämlich von Nürnberg Innenstadt nach Altenfurt. Denn es gibt dort zwei Kleinode zu bewundern, die von der geschichtsträchtigen Vergangenheit erzählen.

Eins davon ist eine herausragende Besonderheit, denn es gibt in Altenfurt eine Rundkapelle zu besichtigen, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Diese seltene Bauart einer Kapelle findet man nicht oft, und so können sich die Altenfurter glücklich schätzen, eine Rotunde zu besitzen.

Die Kapelle hat eine bewegte Geschichte hinter sich, hatte mehrere Besitzer und ist seit 1952 wieder geweiht. Sie gehört zum Bereich der Stadtpfarrei St. Sebald, welche 1950 die Rotunde kaufte und für die Rückführung zur ehemaligen Bestimmung sorgte.

Zum Gebiet, das damals von St. Sebald erworben wurde, gehört auch der Scheurl´sche Herrensitz, der liebevoll „Schlösschen“ genannt wird. Zunächst war das Anwesen eine Anlaufstelle für Pilger gewesen, bis es vom Abt des Egidienklosters in Nürnberg Ende des 14. Jahrhunderts zum Herrenhaus um- und ausgebaut wurde. Die Reformation überstand das kirchliche Gebäude nicht und so gelangte das Anwesen in den Besitz der weltlichen Patrizierfamilien Haller und Nützel, deren Wappen noch heute zu sehen ist.

Die Nürnberger Besitzer hegten und pflegten das Gebäude aber genauso gut, sodass es in einem guten Zustand war, als es 1950 wieder in den Besitz der Kirche überging. So dürfen heute sowohl die Altenfurter als auch die Nürnberger stolz sein auf ihr historisches Erbe.