Das Nürnberger Norisringrennen

Jährlich findet Ende Juni die, an den Zuschauerzahlen gemessen, größte Sportveranstaltung Nürnbergs mit internationalem Ruf statt. Das Norisringrennen, seit 1976 „Die 200 Meilen von Nürnberg“. Aktuell wird das Rennen als
Int. ADAC Norisring Speedweekend bezeichnet.

Bereits 1938 wurde auf dem Rundkurs um die Zeppelinstribüne ein Motorradrennen veranstaltet.

Am 18.05.1947 konnte wieder mit einem Motorradrennen um die Tribüne die erste große Motorsportveranstaltung der Nachkriegszeit mit 60.000 Zuschauern (1948 sogar 180 000) stattfinden.

Bis ins Jahr 1957 fanden an der Zeppelintribüne fast ausschließlich Motorradrennen statt. Damals waren in Nürnberg schließlich auch die bedeutendsten Motorradhersteller der damaligen Zeit ansässig (Ardie, Hecker, Hercules, Mars, Triumph, Victoria und Zündapp). Zu erwähnen ist jedoch, dass im September 1948 das Rennen erstmals mit Autos in drei Klassen durchgeführt wurde.

Der Streckenverlauf des Rings wurde im Lauf der Jahre mehrfach geändert bzw. auch von anfangs 2 auf später bis zu 4 Kilometer verlängert, seit 1972 ist die Rundstrecke des Norisrings 2,3 KM lang. Die Bezeichnung Norisring wurde 1950 nach einem Preisausschreiben eingeführt.

Als die Hochzeit des Motorradbaus in Nürnberg ihrem Ende zuging fanden nach 1957 Motorradrennen auf dem Norisring nur noch unregelmäßig statt, bis sie dann, nach einer kurzen Wiederbelebung zwischen 2001 und 2007 mit Rennen für klassische Motorräder, mit dem letzten Rennen am 20.06.1976 endgültig eingestellt wurden.

Seitdem werden die 200 Meilen von Nürnberg nur noch von Autos ausgetragen. Zuerst ausschließlich von Sportwagen-Prototypen und GT-Fahrzeugen, ab 1991 dann auch von Formel 3 Rennwagen.

Das Rennen auf dem Norisring um die Deutsche Tourenwagenmeisterschaft wurde dann 1996 zur internationalen Tourenwagen Meisterschaft, der DTM.

Beim alljährlichen Rennen sind aber nicht nur die DTM-Läufe zu sehen sondern auch Rennen des VW Scirocco R-Cup, des Seat Leon Supercopa, der Formel 3 Euro Serie und des Porsche Carrera Cup. Außerdem findet ein umfassendes Rahmenprogramm mit Fahrten von Renntaxis, Stuntshows und Musikkonzerten, sowie das seit 20 Jahren alljährliche Steintribühnenteffen, ein Treffen für luftgekühlte Volkswagen und alte Porschemodelle, statt.

Im Lauf der Jahre zeigte sich aber auch auf dem Norisring die Gefährlichkeit des Motorsports. Seit auf dem Ring Rennen veranstaltet wurden verunglückten insgesamt zwei Motorradrennfahrer und drei Autorennfahrer tödlich. Der prominenteste Fahrer war Pedro Rodriguez, er starb am 11. Juli 1971 in der zwölften Runde des Rennens zur Europäischen Interserie bei einer Kollision mit dem Schweizer Rennfahrer Herbert Müller. Der letzte tödliche Unfall geschah dann am 24. Juni 1988, als der ungarische Autorennfahrer Kesjar Csaba mit einer Geschwindigkeit von circa 200 Stundenkilometern in die Leitplanken raste.