Der Trödelmarkt in der Nürnberger Altstadt
Im westlichen Teil der Nürnberger Innenstadt befindet sich der Trödelmarkt.
Beim Trödelmarkt handelt es sich um einen besonderen, idyllischen Platz innerhalb der Nürnberger Stadtmauern. Bei den Fleischbänken teilt sich die Pegnitz in zwei Flussarme und verbindet sich weiter westlich kurz vor der Maxbrücke wieder zu einem Flusslauf. Zwischen diesen beiden Flussarmen befindet sich der Trödelmarkt, der quasi ringsum an die Pegnitz grenzt bzw. von diesem Fluss eingeschlossen wird. Dieses Stück ist die Trödelmarktinsel, auf der sich der gleichnamige Trödelmarkt befindet.
Die Geschichte des Trödelmarktes
Die Geschichte des Trödelmarktes reicht bis weit in die Vergangenheit zurück, wenngleich der Trödelmarkt nicht schon immer so hieß. Schon seit Jahrhunderten treffen sich Händler und Käufer auf diesem Platz, um ihre Waren anzubieten und zu handeln. Diese Tradition hat bis heute überlebt und zieht weiterhin Menschen an, die das authentische Flair und die einzigartige Atmosphäre dieses historischen Platzes erleben möchten. Auch wenn sich der Inhalt – die zu handelnden Waren – im Laufe der Zeit geändert haben, hat der Trödelmarkt eine ganz besondere Faszination, die er sich über die Jahrhunderte hinweg erhalten hat.
Schon im Mittelalter wurde auf der heutigen Trödelmarktinsel ein Markt abgehalten. Damals wurde hier jedoch noch mit Schweinen gehandelt, weshalb der Markt „Säumarkt“ (Schweinemarkt) und die Insel folglich auch „Säumarktinsel“ bezeichnet wurde. Dies ergab sich unter anderem deshalb, weil hier das Fleischhaus der Stadt stand.
Im 16. Jahrhundert wurden dann auf dem Markt auf der besonderen Insel in Nürnberg nur noch Alt- und Gebrauchtwaren gehandelt. Diese Alt- und Gebrauchtwaren bezeichnete man dann später im 18. Jahrhundert als „Tendel“ oder auch „Trändel“, woraus sich dann der sogenannte „Trödelmarkt“ ergab, dessen Bezeichnung noch bis heute Bestand hat.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Häuser rings um die Trödelmarktinsel komplett zerstört. In der Zeit vom 08. bis 15.03.1945 wurde die Trödelmarktinsel durch Luftangriffe angegriffen, sodass alles komplett abbrannte und die Flammen alles vernichteten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Trödelmarktinsel wieder weitestgehend so aufgebaut, wie sie zuvor bestanden hatte. Daher hat die Trödelmarktinsel bzw. der Trödelmarkt noch heute den Charme aus den vergangenen Jahrhunderten. In den Läden werden die unterschiedlichsten Gegenstände verkauft, die zum Trödelmarkt passen. Der große Kommerz ist hier nicht zu finden.
Die Trödelmarktinsel
Die Trödelmarktinsel hat ein ganz spezielles Flair, das die Besucher anlockt und auch zum Verweilen animiert. Die direkte Lage an der Pegnitz, aber auch die kleinen Häuser mit ihren Dachgauben machen den Ort zu einem der gemütlichsten und schönsten Flecken Nürnbergs. Große Geschäfte und hektisches Treiben ist hier nicht zu finden.
Während Veranstaltungen – insbesondere am Nürnberger Hauptmarkt – ist auch der Trödelmarkt eine gern besuchte Lokalität. So finden sich hier beispielsweise beim Bardentreffen die Menschen und genießen das besondere Flair auf dem Trödelmarkt. Und wenn der Christkindlesmarkt stattfindet, sind auch am Trödelmarkt einige Buden aufgestellt, die für einen ruhigeren und idyllischeren Weihnachtsmarkt sorgen.
Am westlichen Ausgang der Trödelmarktinsel befindet sich das Henkerhaus. Von hier kann in südliche Richtung die Pegnitz über den Henkersteg überquert werden. Direkt beim Henkerhaus (gegenüber des Henkerhauses) befindet sich auch das „Nürnberger Bratwurstmuseum“, weshalb die Gasse im westlichen Teil der Insel im Jahr 2021 in Bratwurstgasse umbenannt wurde.
Der Trödelmarkt und die Trödelmarktinsel in Nürnberg sind mehr als nur ein Ort des Handels. Sie sind ein lebendiges Symbol für die Vielfalt, Tradition und Gemeinschaftssinn einer Stadt, die stolz auf ihre Vergangenheit ist und sich gleichzeitig auf eine vielversprechende Zukunft freut. Es ist ein Ort, der die Herzen der Menschen berührt und Erinnerungen schafft, die ein Leben lang halten.