Jubiläumsjahr Simon Marius
Das Marius-Jubiläumsjahr zieht erfolgreiches Fazit: Die Initiatoren des Simon-Marius-Jubiläums 2014 blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Über 60 Vorträge und Ausstellungen rückten den markgräflichen Hofastronomen im In- und Ausland ins rechte Bild und über 200 Beiträge erschienen in Zeitungen, Zeitschriften und anderen Medien. Anlass war die Veröffentlichung des Hauptwerks von Simon Marius – dem Mundus Iovialis (Die Jupiterwelt) – vor vierhundert Jahren.
Der erste Höhepunkt der Aktivitäten war bereits im Februar die Freischaltung des Marius-Portals https://www.simon-marius.net/ im Staatsarchiv Nürnberg. Diese Internetseite bibliografiert in 28 Menüsprachen alle Schriften von und über Simon Marius (1573 – 1624), der 1610 zeitgleich und unabhängig von Galileo Galilei die großen Jupitermonde entdeckte. Erhebliche Teile wurden inzwischen digitalisiert und können – wo rechtlich zulässig – direkt eingesehen werden. Mittelfristige Ziel sind virtuelle „Gesammelte Werke“.
Höchst erfreulich war die Benennung eines Kleinplaneten durch die Internationale Astronomische Union. Der Asteroid „(7984) Marius“ ist etwa 10 km groß und befindet sich im sogenannten Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter. In 4,27 Jahren kreist er einmal um die Sonne und ist dabei 7,57 km/s schnell.
Abschließender Höhepunkt war die Tagung „Simon Marius und seine Zeit“, die seine Forschungsergebnisse in den Fokus stellte. Der Tagungsband wird im Jahr 2015 herausgegeben.
Galileo Galilei hatte den markgräflichen Hofastronomen noch als Plagiator beschuldigt, Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er rehabilitiert und im Jahr 2014 wurde Simon Marius besonders in Süddeutschland, aber auch im Moskauer Kosmonautenmuseum und den USA gewürdigt. Galilei und Marius hatten im Januar 1610 die vier großen Jupitermonde entdeckt, doch Marius veröffentlichte seine Ergebnisse erst vier Jahre nach seinem italienischen Kollegen. Heute weiß man, dass Marius im frühen 17. Jahrhundert ein Astronom auf Europäischem Topniveau war.
Das Simon-Marius-Jubiläum wurde von der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft initiiert und wird von der Ende Dezember gegründeten Simon Marius Gesellschaft fortgeführt.