Fränkisches Freilandmuseum – die Gelegenheit eine faszinierende Zeitreise zu erleben

Am südlichen Rand der Altstadt Bad Windsheims im mittelfränkischen Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim liegt das Areal des Fränkischen Freilandmuseums. Hier finden sich keine rekonstruierten Gebäude, sondern auf den 45 Hektar wurden vorhandene Gebäude erhalten bzw. Gebäude aus anderen fränkischen Regionen abgebaut und in Bad Windsheim neu aufgebaut. Besuchern wird die fränkische Regionalkultur anschaulich nähergebracht und die Entwicklung des Alltagslebens, der ländlichen Bevölkerung vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. So ist das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim nicht nur für Familien ein interessantes Ausflugsziel.

Mit dem Fränkischen Freilandmuseum hat die Metropolregion Nürnberg ein ganz besonderes Ziel zahlreicher Gäste aus der Ferne zu bieten, welches jedoch auch gerne von den Einheimischen immer wieder gerne aufgesucht wird.

Fränkisches Freilandmuseum – über 100 Gebäude

Kein anderes Museum in Franken ist so authentisch wie das fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim. Das Areal besteht aus sechs historischen Baugruppen, die den besonderen fränkischen Baustil widerspiegeln. Auf dem Gelände kommt das Gefühl auf, dass man als Besucher praktisch von Dorf zu Dorf geht. Jede einzelne Baugruppe hat ihre ganz eigenen Besonderheiten und stellt ein Thema in den Fokus.

Baugruppe Regnitzfranken/Frankenalb

Diese Baugruppe entführt in das bäuerliche Leben. So besteht die Baugruppe Regnitzfranken aus mehreren Bauernhäusern und entsprechenden Nebengebäuden wie Scheunen, Werkstätten und Ställe. Abgerundet wird die Baugruppe durch eine für Regnitzfranken typische Mühle und einen Hopfengarten, denn auch der Hopfenanbau hat in Franken eine lange Tradition. Erweitert wurde die Baugruppe durch eine Hofanlage, die ursprünglich aus Zirndorf stammte und im Jahr 2005 in Bad Windsheim vollständig wiederaufgebaut wurde.

Baugruppe Altmühlfranken

Der Landstrich Altmühltal liegt eigentlich entlang der Altmühl in Mittelfranken, doch Besucher des Freilandmuseums können die typischen Jurahäuser der Region in der Baugruppe Süd bewundern. Die Häuser mit ihren Kalkplattendächer begeistern mit ihrer außergewöhnlichen Architektur. Das Highlight der Baugruppe ist das aus dem 14. Jahrhundert stammende Tagelöhnerhaus aus Marienstein.

Baugruppe Mainfranken/Frankenhöhe

Hier lässt sich das typisch ländliche Leben näher kennenlernen. Neben einigen Bauernhöfen lässt sich in der Baugruppe auch ein Brauhaus erkunden, welches einst in Schlüsselfeld bei Bamberg stand. Direkt neben dem Brauhaus findet sich auch eine urige Wirtschaft. Seit 2009 erweitert auch ein Jagdschloss aus Eyerlohe im Landkreis Ansbach diese Baugruppe Mainfranken. 2010 kam auch noch ein Schulhaus aus Pfaffenhofen bei Neustadt Aisch hinzu und vervollständigt wurde die Baugruppe 2011 durch eine kleine Hofkapelle aus Rodheim bei Neustadt.

Baugruppe aus dem 20. Jahrhundert

Die Baugruppe beschäftigt sich mit dem Leben im 20. Jahrhundert und so kann hier unter anderem ein MAN-Stahlhaus bewundert werden. Weltweit wurden nur 230 dieser Gebäude in der Zeit zwischen 1948 und 1953 errichtet. Zudem findet sich hier auch ein Kriegerdenkmal und ein typisches Behelfsheim. Diese Gruppe ist das jüngste Projekt des Museums.

Baugruppe Industrie und Technik

Wer sich für Technik und industrielle Entwicklung interessiert, wird von dieser Baugruppe begeistert sein, denn hier finden sich funktionstüchtige Anlagen wie eine Ziegelei. Innerhalb der Baugruppe wird auch Fertigung betrieben, sodass es ein Erlebnis ist, die alten Industrieanlagen zu besuchen.

Baugruppe Mittelalter

Die Baugruppe Mittelalter ist durchaus faszinierend. Innerhalb dieser Baugruppe ist ein Archäologisches Museum untergebracht und ermöglicht den Besuchern einen Blick in die fränkische Geschichte. Das Highlight der Baugruppe ist das Badhaus aus der mittelfränkischen Gemeinde Wendelstein. Es ist ein Stück gut erhaltener Geschichte, denn es gilt als das besterhaltene Badhaus des Spätmittelalters in ganz Deutschland.

Die Baugruppe Stadt

Einige hundert Meter entfernt vom Museumsgelände findet sich die Baugruppe Stadt. Neben einem Bauernhof aus dem Jahr 1441 und seinen Nebengebäuden zählt auch die Museum Kirche zu der Baugruppe. Eine Besonderheit ist auch, dass die Nebengebäude des Bauernhofs als Baustelle präsentiert werden, sodass das fränkische Handwerk innerhalb der Baugruppe präsentiert werden kann.

Besonderheiten des Freilandmuseums

Nicht nur die über 100 Gebäude, die sich zum großen Teil mit typisch fränkischem Fachwerk präsentieren, sorgen für Faszination. Vielmehr finden sich zwischen den Gebäuden auch weitläufige Flächen, die bewirtschaftet werden. So gehören Nutzgärten, Weinanbauflächen, Wiesen, Flächen für den Obst- und Gemüseanbau ebenfalls zum Museum, welches so eine typisch fränkische Kulturlandschaft nachzeichnet. Auch die Bauernhöfe werden zum großen Teil bewirtschaftet und so werden Schweine, Rinder, Pferde, Gänse und vieles mehr auf dem Gelände gehalten.

Dank wechselnder Sonderausstellungen und einem interessanten Veranstaltungsprogramm lohnt jeder Besuch im Museum. Unter anderem werden regelmäßig Vorträge angeboten, Konzerte veranstaltet und Handwerkervorführungen organisiert. Regelmäßig finden auch Museumsfeste statt. Besonders beliebt ist der historische Jahrmarkt Anfang Mai.

Ebenfalls wird eine Museumsnacht angeboten, es finden Volksmusikfeste und Theatertage, sowie Mittelaltertage statt. Doch auch ohne besondere Programmpunkte ist der Besuch des Freilandmuseums ein besonderes Erlebnis.

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