Die Stadt Kulmbach (Oberfranken)
Mit nur knapp über 27.000 Einwohner zählt Kulmbach nicht gerade zu den größten Städten in Franken. Dennoch ist das kleine Städtchen in Oberfranken, deren Geschichte bereits um das Jahr 900 begann, eine Reise wert. Nennt man den Namen der Stadt, wird durch Fremde oftmals „... die heimliche Hauptstadt des Bieres“ ergänzt. Denn die Bierbrauerei, die in Kulmbach eine sehr, sehr lange Tradition hat, hat der Stadt – die zur Metropolregion Nürnberg gehört – zu einem großen Bekanntheitsgrad verholfen.
Die Sehenswürdigkeiten
Die Stadt Kulmbach liegt am Fuße der Plassenburg. Die Plassenburg, die im Reigen der Burgen zu den architektonischen Kostbarkeiten in Deutschland gehört und das Kulmbacher Stadtbild prägt, stammt bereits aus der Epoche der Renaissance. Bereits im Jahr 1135 wurde die Plassenburg erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg wurde jedoch im Laufe der Jahrzehnte zerstört, bevor der Markgraf Georg Friedrich die Plassenburg in ihrer heutigen Form wieder errichten ließ.
In der Plassenburg sind einige Museen untergebracht. Das wohl bekannteste Museum, das man bei einem Besuch in Kulmbach auf jeden Fall einmal gesehen haben sollte, ist das Deutsche Zinnfigurenmuseum. Dieses Museum „beherbergt“ weit über 300.000 Zinnfiguren und wurde bereits im Jahr 1932 eröffnet. Eindrucksvoll werden verschiedene Szenen mit den Zinnfiguren dargestellt, die auch historische Ereignisse, wie zum Beispiel Alltagsszenen aus der Steinzeit, wieder lebendig werden lassen. Aber auch ein Bezug zur Stadt Kulmbach besteht durch nachgestellte Szenen. Nicht unerwähnt bleiben darf hier der für Kulmbach wohl schrecklichste Tag: der 26.11.1553, der so genannte Conraditag. An diesem Tag haben Truppen von Nürnberg (damals Reichsstadt) mit den Bistümern Bamberg und Nürnberg die Stadt Kulmbach belagert und dabei so gut wie vollständig zerstört. Der Conraditag, bei dem damals alle männlichen Kulmbacher getötet wurden, wird allein mit ca. 20.000 Zinnfiguren nachgestellt.
Doch nicht nur die Plassenburg ist eine Sehenswürdigkeit von Kulmbach. So hat auch die Kulmbacher Altstadt zahlreiche historische Gebäude und Plätze zu bieten, die man auf jeden Fall bei einem Besuch in Kulmbach besichtigen sollte. Hier ist das Rathaus am Marktplatz mit seiner Rokokofassade genauso zu nennen wie der Weiße Turm und der Rote Turm oder das bereits 1398 urkundlich erwähnte Badhaus.
Die Kulmbacher Bratwurst
Die Kulmbacher Bratwurst mag eventuell nicht so berühmt sein wie die weltbekannten Nürnberger Bratwurst. Doch die Kulmbacher sind stolz auf ihre eigene Bratwurst, die hauptsächlich an ihrem hohen Anteil an Kalbfleisch zu erkennen ist. Die Kulmbacher Bratwurst wird typischerweise in einem länglichen Brötchen – einem so genannten Bratwurststollen – serviert. Der Bratwurststollen, der mit Anis bestreut wird, hat die Größe, dass bis zu drei Kulmbacher Bratwürste vollständig enthalten sein können.
Kulmbach – die Bierstadt
Bereits seit dem 14. Jahrhundert wird in Kulmbach Bier gebraut. Diese Tradition hat sich bis heute fortgesetzt, was der Stadt auch den Beinamen „die heimliche Hauptstadt des Bieres“ gegeben hat. Hauptsächlich die Bierbrauerei hat der Stadt zu einem hohen Bekanntheitsgrad verholfen. Schon seit dem Jahr 1939 wird – mit Unterbrechungen, die auf den Zweiten Weltkrieg und eine Kinderlähmungsepidemie zurückzuführen sind – jährlich ein einwöchiges Bierfest gefeiert wird. Dieses Fest wurde damals aus Werbezwecken von der Stadt Kulmbach ins Leben gerufen und gehört mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Kulmbacher Veranstaltungskalenders.
Das ausgezeichnete Festbier und die gemütliche, fränkische Atmosphäre, die das Kulmbacher Bierfest jährlich seinen Besuchern bietet, machen das Fest zu einem einmaligen Erlebnis. Die Kulmbacher selbst sprechen im Zusammenhang mit der Kulmbacher Bierwoche nicht umsonst von der fünften Jahreszeit.
Die Umgebung von Kulmbach
Auch die nähere Umgebung von Kulmbach ist es Wert, erwähnt zu werden. Denn Kulmbach liegt in der wunderschönen oberfränkischen Landschaft. Das nahe gelegene Fichtelgebirge und der schöne Frankenwald bieten Wanderfreunden viele Gelegenheiten, die unmittelbare Umgebung von Kulmbach zu Fuß zu erkunden. Direkt hinter der Stadtgrenze Kulmbachs fließen der Weiße Main und der Rote Main zusammen.