Den Eindruck eines in sich abgeschlossenen Ortes hat sich der Stadtteil mit Vorstadtcharakter bis heute erhalten. Im südlichen Teil von Nürnberg gelegen hat Kornburg den unschlagbaren Vorteil, stadtnahes Wohnen zu ermöglichen und gleichzeitig seinen Bürgern einen kurzen Weg in die Natur zu bieten. Der Lorenzer Reichswald liegt direkt vor der Haustür und bietet Naherholung zum Greifen nah. Die Kombination aus der Nähe zur Natur mit einer schnellen Anbindung an die Nürnberger Innenstadt wissen die knapp 3.500 Einwohner Kornburgs zu schätzen.
Woher der Name „Kornburg“ kommt
Wer nun in Kornburg eine Burg gleichen Namens sucht, wird enttäuscht werden, denn eine solche gibt es nicht und gab es nie. Ein Wasserschloss gibt es hier schon seit Jahrhunderten, aber danach wurde der Ort nicht benannt. Der Name leitet sich vom Kornberg ab - einem Höhenzug ganz in der Nähe - und auch von den Mühlen, die in früheren Zeiten dort in Betrieb waren, denn Kurn oder Kürn war die Bezeichnung für den Mühlstein im Mittelalter.
Die erste urkundliche Erwähnung fand 1236 statt. Es folgte eine wechselvolle Geschichte bis in unsere heutige Zeit, die stets mit dem nahen Nürnberg verbunden war, und dennoch durch Eigenständigkeit geprägt war. Einige Male wurden die Bewohner des Dorfes Opfer von Krieg und Vernichtung, dieses Schicksal blieb ihnen während des Zweiten Weltkrieges erspart. Kornburg wurde nicht zerstört und damit das so blieb, dafür sorgte der damals amtierende Bürgermeister mit seiner mutigen Entscheidung, sich den Befehlen der Militärregierung zu widersetzen und den Ort den anrückenden amerikanischen Truppen kampflos zu überlassen.
Kornburg und die Schlösser
Die Sehenswürdigkeiten im Stadtteil Kornburg sind daher gut erhalten, wie das Kornburger Schloss beweist. Das Rieterschloss, wie es auch genannt wird, wurde schon im 13. Jahrhundert erbaut, und trägt mit seiner Eigenschaft als Wasserschloss heute mehr zur Romantik bei, als dass es Wehraufgaben hat. Es gibt in dem kleinen Ort gleich noch ein Schloss, das Seckendorff´sche Schloss, welches aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt. Das Gebäude hat eine lange Tradition als Gaststätte, welche bis in die Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts für Nürnberger Ausflügler ein beliebtes Ziel war. Das dritte Schloss, Serz´sches Schloss genannt, beinhaltet heute nach unzähligen Umbauten und Renovierungsmaßnahmen Arztpraxen, Apotheken und Läden. Es hat dadurch zwar seinen Charakter als Sehenswürdigkeit verloren, aber das kann man in Kauf nehmen, denn man kann sich darüber freuen, dass die ehrwürdigen Mauern heute mit Leben gefüllt sind, wie der gesamte Stadtteil Kornburg.
Die Kirchengemeinden
Sowohl eine evangelisch-lutherische wie auch eine katholische Kirchengemeinde sind in Kornburg zu finden. Die St. Nikolaus-Kirche, deren Anfänge in das Jahr 1345 reichen, ist „die Heimat“ der evangelischen Gemeinde. Die damals errichtete Kapelle St. Nikolaus wurde abgerissen und auf deren Grundmauern Anfang des 15. Jahrhunderts (ca. 1425) eine gotische Wehrkirche erbaut. Nachdem die Kirche im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, wurde sie im Jahr 1740 als Markgrafenkirche wieder errichtet.
Die katholische Kirchengemeinde von Kornburg ist die Maria-Königin-Gemeinde. Die Kirche selbst wurde im Jahr 1959 von Winfried und Peter Leonhardt geweiht.