Museum Industriekultur – die industrielle Entwicklung Nürnbergs

Die Geschichte der Stadt Nürnberg ist stark mit der Industrialisierung verbunden. Entsprechend ist die Stadt perfekt dazu geeignet, um an ihrem Beispiel die industrielle Entwicklung Deutschlands genauer zu betrachten. Mit dem 1988 entstandenem Museum der Industriekultur wurde ein ganz besonderes Industriemuseum geschaffen, welches sich auf unterhaltsame Weise mit der vielschichtigen Geschichte des Wirtschaftsstandorts Nürnberg befasst.

Die fränkische Metropole im Wandel der Zeit

Nürnberg spielte bereits sehr früh eine wichtige Rolle. So durfte sich die Stadt im Mittelalter zu einer der wichtigsten Reichsstädte zählen und war bekannt als Handels- und Handwerksstadt. Mit der Eingliederung ins Königreich Bayern im Jahr 1806 konnte die Stadt weiter von ihren starken Handwerkszünften und ihren Freigeistern profitieren und so wundert es nicht, dass die Stadt sich recht schnell zu einem wichtigen Industriestandort mauserte. Bis heute ist der Standort Nürnberg für Firmen aus der ganzen Welt attraktiv und viele Unternehmen, die aus Tradition ihren Stammsitz in Nürnberg unterhalten, punkten immer wieder mit innovativen Entwicklungen und stärken damit den Wirtschaftsstandort. Bemerkenswert ist, dass die Branchenvielfalt in Nürnberg erstaunlich ist und viele weltweit bekannte Unternehmen ihre Wurzeln in der fränkischen Metropole haben.

Einzigartige Ausstellungen in historischen Industriehallen

Das Museum Industriekultur befindet sich in Bauten des ehemaligen Eisenwerks Julius Tafel, in Nürnberg auch gerne als Tafelwerk bezeichnet. Entsprechend weisen die weitläufigen Ausstellungsräume einen ganz besonderen Charme auf und sind praktisch nicht nur Räumlichkeiten, sondern Teil der Ausstellung. Dies gilt auch für die benachbarte Tafelhalle, die ebenfalls Teil der Werksgebäude des Eisenwerks war und heute als Kulturzentrum genutzt wird.

Insgesamt stellt das Museum Industriekultur auf einer Fläche von über 6.000 m² aus. Besonders interessant ist auch, dass ein Schulmuseum und ein Motorradmuseum angegliedert wurden, sodass auch die Firmengeschichte der bekannten Nürnberger Firma Zündapp beleuchtet wird, die Teil der umfangreichen Motorradindustrie Nürnbergs war und zu den größten Herstellern Deutschlands zählte.

Exponate so vielfältig wie das Leben in der fränkischen Metropole

Während Gäste aus der ganzen Welt begeistert sind von den wundervollen Themenausstellungen, kommt bei so manchem Nürnberger Wehmut auf. Egal, ob beim Bummel durch die Motorradsammlung mit legendären Modellen der Firmen Ardie, Hercules, Mars, Triumph, Victoria und Zündapp, beim Besuch des Museumskinos, beim Blick auf die Volksfestmodelle oder beim Besuch eines Klassenzimmers aus den 1930er Jahren: Bei so manchem Besucher werden Kindheitserinnerungen geweckt.

Neben den Dauerausstellungen punktet das Museum immer wieder mit Sonderausstellungen. Besonders interessant ist der Blick über die Jahrhunderte, denn das Museum präsentiert natürlich auch, wie sich das Arbeiten im Laufe der Industrialisierung gewandelt hat. Zudem können im Bereich Lebenswelten um 1900 Arbeiterwohnungen besichtigt werden, Kneipen oder ein Kolonialwarenladen besucht werden. Doch auch Themen wie Werbung im Wandel der Zeit oder Videospiele von A bis Z zählen zu dem vielfältigen Angebot des Museums.

Selbst aktiv werden im Museum der Industriekultur

Es gibt kaum einen Besucher, der sich dem Charme der Ausstellungsstücke entziehen kann, denn hier finden sich Raritäten, die einfach begeistern. Doch ein Museumsbesuch bedeutet auch, selbst aktiv zu werden, denn das Nürnberger Museum bietet jede Menge Projekte, die den Besuchern neue Welten eröffnen. Vom Erlebnis poetischen Theater über das Matheland für Kinder oder das Lernlabor Technikland reicht das Spektrum an unterschiedlichsten Angeboten, die immer wieder wechseln. So hat es unter anderem Tradition, dass in der Lebkuchen-Hochburg Nürnberg zur Weihnachtszeit auch in der Backstube des Museums, die Besucher Lebkuchen backen können. Die aktuellen Veranstaltungen lassen sich aus dem Flyer des Museums herauslesen, der auf der Internetpräsenz ebenso bereitsteht, wie Zusatzinformationen zum Museumsbetrieb.

Themenführungen für große und kleine Besucher

Besondere Highlights bietet das Museum für Industriekultur auch in Form von vielfältigen Themenführungen an. Hier reicht die Palette von der Themenführung vom Großrechner Zuse Z23 bis hin zum Jugendstil aus Nürnberg, aber auch Familienführungen unter dem Motto Henkelmann & Co oder Honig, Nuss und Mandelkern werden angeboten. Je nach dem wann der Besuch im Museum Industriekultur stattfinden soll, unterscheidet sich das Angebot an Führungen, sodass sich immer wieder neue Themenwelten entdecken lassen.

Adresse und Öffnungszeiten

Das Museum Industriekultur befindet sich in der Äußeren Sulzbacher Str. 62, 90491 Nürnberg.

Die regulären Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr, samstags und sonntags von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr. An den gesetzlichen Feiertagen geltend besondere Öffnungszeiten.

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