Ein beliebtes Ausflugsziel am Schmausenbuck
Eines der wohl beliebtesten Ausflugsziele der Nürnberger, aber auch der Besucher aus Nah und Fern, ist der Nürnberger Tiergarten. Und die Nürnberger sind stolz auf ihren Tiergarten. So war dieser schon im 19. Jahrhundert ein lang gehegter Wunsch und konnte nach langen Planungen im Jahr 1912 realisiert werden. Dabei haben die Nürnberger hohe Anforderungen an ihren künftigen Zoo gestellt, der eine großzügige und auch für die Tier freizügige Anlage sein sollte.
Erster Tiergarten am Luitpoldhain
Auf dem Gelände der Bayerischen Landesausstellung von 1906 wurde am 11.05.1912 der Tiergarten eröffnet. Die schon damalige Beliebtheit des Nürnberger Tiergartens zeigte sich in dem enormen Besucherstrom, der letztendlich dem Zoo finanziell zu Gute kam. In der Folgezeit konnten bereits damals schon mehr als 1.200 Tiere den Besuchern präsentiert werden.
Sowohl der 1. Weltkrieg als auch die darauf folgende Inflation machten das Futter für die Tiere teuer. In dieser schwierigen Zeit zeigte sich, wie sehr die Nürnberger mit ihrem Tiergarten verbunden sind. Sie unterstützten den Tiergarten mit all ihren Kräften und wurden dafür belohnt. Denn in den „Goldenen Zwanzigern“ erlebte der Nürnberger Tiergarten seine Blütezeit.
Die Machtübernahme der NSDAP erforderte einen Umzug des Tiergartens. Denn genau auf dem Gelände, auf dem der Tiergarten untergebracht war, sollten die neue Kongresshalle, die Große Straße und die Luitpoldarena entstehen. So musste der Tiergarten am Luitpoldhain im Februar 1939 geschlossen werden.
Seit 1939 am Schmausenbuck
4Wieder war es dem großen Engagement der Nürnberger zu verdanken, dass bereits im Mai 1939 am Schmausenbuck- dem heutigen Standort – der neue Tiergarten eröffnet werden konnte.
Mit der neuen Heimat der Tiere wurde mit dem Schmausenbuck eine optimale Fläche gefunden. Das Gelände ist eine bewaldete Felslandschaft, die optimale Bedingungen für die Tiere darstellt. Aufgrund der herrlichen Lage und Umgebung zählt der Nürnberger Tiergarten heute zu den schönsten in ganz Deutschland.
Der Start des neuen Tiergartens am Schmausenbuck wurde aufgrund des Beginns des 2. Weltkrieges erschwert. Wieder fehlte es an Futter für die Tiere. Durch die Zerstörung von fast allen Gebäuden und Gehegen verendeten viele Tiere. Amerikanische Truppen haben nach Kriegsende den Tiergarten vor größeren Plünderungen abgeschirmt. Ende der 1950er Jahre war der Wiederaufbau des Tiergartens abgeschlossen. Seitdem wird der Tiergarten permanent weiterentwickelt und erweitert.
Immer neue Attraktionen
Der Nürnberger Tiergarten wird kontinuierlich erweitert und bietet seinen Besuchern immer wieder neue Attraktionen. So wurden in den 1960er- und 1970er-Jahren das Giraffen- und das Tropenhaus bebaut, ein Gorilla-Außenanlage kam hinzu und für die Kleinen wurde der Kinder- und Haustierzoo gebaut.
Das Delphinarium
Eines der Hauptattraktionen im Nürnberger Tiergarten ist zweifelsohne das Delphinarium. Bereits am 13.08.1971 konnte der Tiergarten die ersten Delphine präsentieren. Seitdem konnten die Nürnberger in der Delphinhaltung ihre Erfahrungen sammeln. Mit den aktuellen Erfahrungen liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Meeressäuger derzeit bei 29,8 Jahren und ist damit höher als in der Natur.
Ein weiteres – also ein zweites – Delphinarium kam im Jahr 1988 hinzu. Und die Erweiterung der Delphinhaltung geht in Nürnberg immer weiter. So wird im Jahr 2008 mit dem Bau einer Delphin-Lagune begonnen. Damit steht den Delphinen erstmals eine Außenanlage zur Verfügung und gleichzeitig wird die aktuelle Beckenlandschaft vergrößert. Eröffnet wird die neue Delphin-Lagune voraussichtlich im Jahr 2010.
Eisbär Flocke
Ein weiteres Highlight hat der Nürnberger Tiergarten mit der Eisbärin Flocke zu bieten. Seit der Geburt am 11.12.2007 sorgt das Eisbärenbaby für großes Medieninteresse und für einen enormen Besucheransturm. Jeder möchte die Eisbärendame einmal gesehen haben.
Die Geburt und die Aufzucht eines Eisbären im Nürnberger Tiergarten ist erstmalig. So ist die Besichtigung von Flocke derzeit ein Muss für jeden Tiergartenbesucher.
Tipp
Die Waldschänke im Nürnberger Tiergarten lädt die Besucher zur Rast ein. Mit typisch fränkischer, aber auch mit mediterraner Küche und einem herrlichen Biergarten können sich die Besucher von ihren Erkundungen erholen.
Einen Besuch im Nürnberger Tiergarten sollte sich niemand entgehen lassen!