Der Nürnberger Stadtteil Mögeldorf

Ob es Megilo vor mehr als Tausend Jahren wohl bewusst war, dass er der Namensgeber eines Stadtteils werden sollte? Er ist wohl das beste Beispiel dafür, dass man auch mit einem unspektakulären Leben und einem Allerweltsnamen verewigt werden kann. Megilo´s Dorf ging über in Megelendorf und heute nennt sich der östliche Stadtteil von Nürnberg Mögeldorf.

Mögeldorf damals und heute

Dass es in Mögeldorf schön ist, wusste wohl schon Kaiser Konrad II, der sich dort eine Regierungsaußenstelle schuf. Hier erledigte er bevorzugt seine schriftlichen Aufgaben, das führte zur ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1025 n.Chr. Ob es die regelmäßige Anwesenheit des Kaisers war, durch welche Bauern und Handwerker ermutigt wurden, sich dort anzusiedeln ist nicht von der Hand zu weisen. Sie blieben aber auch nach der Ära Konrad II in Mögeldorf und machten die Siedlung zu einer soliden Wohngegend.

Insbesondere waren es die Steinhauer, welche sich die nahegelegenen Steinbrüche zu Nutze machten und sich und ihren Familien damit ein sicheres Auskommen schufen. Denn Nürnberg ist auf und mit Sandsteinen gebaut, die Steinhauer von Mögeldorf hatten damit sichere Kundschaft.

Später im Mittelalter entdeckten dann die vornehmen Familien aus Nürnberg, wie angenehm es sich in Mögeldorf leben ließ und da man gern unter sich blieb, bauten gleich mehrere Patrizier ihre Sommerschlösschen dort. Bei einem Spaziergang durch das heutige Mögeldorf kann man sich über die Landsitze als optische Bereicherung des Stadtteils immer noch freuen. Man stößt beim Rundgang auch unweigerlich auf die Satzinger Mühle, die seit 1561 als Papiermühle diente, heute aber eine einladende Gastronomie beherbergt. Dort führt ohnehin der Weg vorbei, wenn man hinunter an den Wöhrder See möchte, der als kleines Naherholungsgebiet mitten in der Stadt die nördliche Grenze des Stadtteils darstellt. Im Süden begrenzt der Lorenzer Reichswald die Besiedelung von Mögeldorf, während die anderen Richtungen zur Stadt Nürnberg hin ausgerichtet sind.

Wohnen in der Stadt und dennoch im Grünen, das sind nicht die beiden einzigen Argumente dafür, dass Mögeldorf immer noch als bevorzugte Wohngegend gilt, ganz in der Tradition, welche die alten Patrizier vorgegeben haben.

Rund um Mögeldorf

Der Nürnberger Tiergarten liegt in unmittelbarer Nähe zu Mögeldorf. Er gehört zu den größten Tierparks Europas. Seine landschaftliche schöne Lage am Schmausenbuck erhöht seinen Reiz, der nicht erst seit der Eisbärdame Flocke weit über die Grenzen Nürnbergs hinaus wirkt.

Die Steinbrüche, mit denen vor einigen Hundert Jahren die Mögeldorfer ihr Geld verdienten, bilden heute die Kulisse für einige Tiergehege. Man findet aber auch noch Überreste von Steinbrüchen bei einem Spaziergang durch den Schmausenbuck, hinauf zum Aussichtsturm, wo sich an Sonntagnachmittagen bei schönem Wetter dem Anschein nach halb Nürnberg trifft.