Der Nürnberger Stadtteil Marienberg

Spricht man in Nürnberg von Marienberg, dann assoziieren viele damit vorrangig ein Naherholungs- und Freizeitgebiet. Bei Marienberg handelt es sich jedoch um einen Stadtteil von Nürnberg, an den der gleichnamige Volkspark – der Volkspark Marienberg bzw. Marienbergpark – grenzt.

Im Nürnberger Stadtteil Marienberg wohnen heute etwas mehr als 4.100 Einwohner. Der Stadtteil liegt im nördlichen Teil der Frankenmetropole. Die Nürnberger Innenstadt ist etwa vier Kilometer von Marienberg entfernt. Der Stadtteil Ziegelstein liegt nordöstlich, der Stadtteil Schafhof östlich von Marienberg. Westlich von Marienberg befindet sich der Stadtteil Thon.

Obwohl es sich beim Stadtteil Marienberg um einen sehr grünen bzw. naturnahmen Stadtteil handelt, wo noch sehr viel Natur zu finden ist, hat dieser vor allem einen Nachteil. Der Nürnberger Flughafen – der Albrecht Dürer-Airport Nürnberg – liegt nur in etwa zwei Kilometer Entfernung zum Stadtteil Marienberg entfernt, was mit einer erhöhten Lärmbelastung einhergeht. Dennoch wissen die Einwohner des Stadtteils Marienberg diesen Stadtteil zu schätzen. Einerseits sind es zur Innenstadt nur etwa vier Kilometer, womit diese schnell erreicht werden kann, andererseits hat der Stadtteil viele weite und grüne Flächen zu bieten.

Die Geschichte des Stadtteils

Das Gebiet des heuten Stadtteils Marienberg spielte in der Stadtentwicklung von Nürnberg in den ersten Jahrhunderten überhaupt keine Rolle. Während Nürnberg bereits im Jahr 1050 urkundlich erwähnt wurde, begann die erste Bebauung von Marienberg erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die sumpfige Gegend von Marienberg führte dazu, dass hier nur die Fäkalien der damaligen Reichsstadt abgeladen wurden. Erst durch die Anlage der ersten Weiher ab dem Jahr 1817 führte dazu, dass das Gebiet auch bebaut wurde. Die Besiedlung nahm ihre Anfänge, als ein Weiherer ein kleines Haus und zwei Wirtschaftsgebäude errichtete, welche im Jahr 1845 in den Besitz der Tucher von Simmelsdorf kamen. Diese entwickelten die Gebäude zum Gutshof weiter und unterhielten auch eine Wirtschaft. Jene Wirtschaft lockte schon bald die Menschen an, die einen Ausflug in den Norden Nürnbergs unternahmen. Heute befindet sich an dieser Stelle der in Nürnberg bekannte und beliebte Tucherhof-Biergarten; gerade an heißen Sommertagen spenden die alten Bäume im Biergarten viel Schatten.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war der schlechte infrastrukturelle Anschluss von Marienberg schuld daran, dass sich die Industrie hier nicht niederließ. Durch den Anschluss an die Bahnlinien und den Ludwigskanal siedelte sich das produzierende Gewerbe vornehmlich im Süden Nürnbergs an.

Die Eröffnung des Nürnberger Flughafens Anfang der 1930er Jahre führte zu einem Ausbau der Infrastruktur in Marienberg. Der Flughafen ersetzte den Fürther Flugplatz in Atzenhof und galt mit seiner Fläche von 140 Hektar als das Prestigeobjekt der Nationalsozialisten. Sowohl der Flughafen als auch die aufgebaute Infrastruktur wurden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs (im Jahr 1943) nahezu vollständig wieder zerstört. Die Trümmer der verheerenden Zerstörung wurden in den 1950er Jahren aufgetürmt, womit der 20 Meter hohe Marienbuck entstand.

Der Nürnberger Flughafen – der heutige Albrecht Dürer-Airport – wurde nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg etwas weiter nördlich errichtet. Die Flugzeughallen des damaligen Flughafens werden heute für die Reparatur und Wartung der Fahrzeuge der Nürnberger Abfallwirtschaft und Stadtreinigung genutzt. Ansonsten werden die Flächen des damaligen Flugfeldes als Park und Gartenkolonien genutzt.

Der Volkspark Marienberg

Der Volkspark Marienberg lockt heute die Nürnberger zu jeder Jahreszeit an, die hier – in der zweitgrößten Parkanlage Nürnbergs – ideale Freizeit- und Erholungsbedingungen vorfinden.

Der Volkspark ist als englischer Landschaftspark angelegt und umfasst eine Fläche von etwa 120 Hektar.

An der Nordseite des Volksparks gab es einmal ein Autokino, das einzige von Nürnberg. Dieses wurde allerdings im Jahr 2002 geschlossen (s. hierzu auch: Autokino Nürnberg).

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